Katholische Kirche in Peru soll Missbrauch vertuscht haben
Katholische Geistliche und mutmaßliche Opfer werfen der Kirche in Peru die Vertuschung von Missbrauchsfällen vor. Priester aus Huamachuco und Geschädigte hätten mehr als 40 Schreiben an öffentliche Funktionsträger und ranghohe Vertreter der peruanischen Kirche gerichtet und darin über mutmaßliche Missbrauchsfälle berichtet, so die Tageszeitung "La Republica".
Die Zeitung beruft sich demnach unter anderem auf Dokumente, die ein katholischer Geistlicher der Redaktion zur Verfügung gestellt hat. Die Anschuldigungen seien allerdings nur schleppend oder gar nicht aufgeklärt worden.
Diözese: Stets sofort auf Missbrauch reagiert
Zu den Bistümern, die über die Vorwürfe informiert worden seien, zählt laut Recherchen von "La Republica" auch die Erzdiözese Trujillo, deren Erzbischof Hector Miguel Cabrejos Vidarte (72) heute Vorsitzender des Rats der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik (CELAM) ist. In einer ersten Reaktion des Erzbistums heißt es, dass die Diözese stets sofort auf Missbrauchsvorwürfe reagiert habe. Seit Cabrejos Vidarte im Jahr 1999 zum Erzbistum gekommen sei, sei kein einziger konkreter Vorwurf eingegangen.
Der Missbrauchsskandal erschüttert die katholische Kirche überall auf der Welt seit Jahren – so auch in Perus südlichem Nachbarland Chile. Papst Franziskus hatte im Mai 2018 alle Bischöfe des Landes in den Vatikan zitiert. Daraufhin hatten von 31 amtierenden Bischöfen 29 dem Papst ihren Rücktritt angeboten. (gho/KNA)