Schreiben an öffentliche Funktionsträger und Kirchenvertreter

Katholische Kirche in Peru soll Missbrauch vertuscht haben

Veröffentlicht am 14.07.2020 um 18:30 Uhr – Lesedauer: 

Lima  ‐ Laut Zeitungsberichten wurde in mehr als 40 Schreiben über mutmaßliche Missbrauchsfälle berichtet. Die Anschuldigungen seien allerdings nur schleppend oder gar nicht aufgeklärt worden. Die Kirche bestreitet die Vorwürfe.

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Katholische Geistliche und mutmaßliche Opfer werfen der Kirche in Peru die Vertuschung von Missbrauchsfällen vor. Priester aus Huamachuco und Geschädigte hätten mehr als 40 Schreiben an öffentliche Funktionsträger und ranghohe Vertreter der peruanischen Kirche gerichtet und darin über mutmaßliche Missbrauchsfälle berichtet, so die Tageszeitung "La Republica".

Die Zeitung beruft sich demnach unter anderem auf Dokumente, die ein katholischer Geistlicher der Redaktion zur Verfügung gestellt hat. Die Anschuldigungen seien allerdings nur schleppend oder gar nicht aufgeklärt worden.

Diözese: Stets sofort auf Missbrauch reagiert

Zu den Bistümern, die über die Vorwürfe informiert worden seien, zählt laut Recherchen von "La Republica" auch die Erzdiözese Trujillo, deren Erzbischof Hector Miguel Cabrejos Vidarte (72) heute Vorsitzender des Rats der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik (CELAM) ist. In einer ersten Reaktion des Erzbistums heißt es, dass die Diözese stets sofort auf Missbrauchsvorwürfe reagiert habe. Seit Cabrejos Vidarte im Jahr 1999 zum Erzbistum gekommen sei, sei kein einziger konkreter Vorwurf eingegangen.

Der Missbrauchsskandal erschüttert die katholische Kirche überall auf der Welt seit Jahren – so auch in Perus südlichem Nachbarland Chile. Papst Franziskus hatte im Mai 2018 alle Bischöfe des Landes in den Vatikan zitiert. Daraufhin hatten von 31 amtierenden Bischöfen 29 dem Papst ihren Rücktritt angeboten. (gho/KNA)

Linktipp: Missbrauch

2010 wurde erstmals eine größere Zahl von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche in Deutschland bekannt. Seitdem bemüht sich die Kirche um eine Aufarbeitung der Geschehnisse. Bei ihrer Vollversammlung veröffentlichen die deutschen Bischöfe am 25. September 2018 eine Studie, die die Missbrauchsfälle im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz zwischen 1946 und 2014 dokumentiert.