Positive Reaktionen auf Kardinal Rainer Maria Woelki als neuen Kölner Erzbischof

"Gute Wahl"

Veröffentlicht am 11.07.2014 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Erzbistum Köln

Köln ‐ Nun ist wie erwartet die offizielle Bestätigung erfolgt. Um punkt 12 Uhr gaben das Erzbistum Köln und der Vatikan zeitgleich bekannt: Papst Franziskus hat Kardinal Rainer Maria Woelki zum neuen Erzbischof von Köln ernannt. In Köln läuteten um 12.00 Uhr der "Decke Pitter" und die anderen Domglocken. Die ersten Reaktionen fielen positiv aus. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx , gratulierte seinem Amtsbruder zu der neuen Aufgabe.

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"Für die vor Dir liegenden Aufgaben wünsche ich Dir Kraft und gute Wegbegleiter", schreibt Marx an Woelki. Seine neue Wirkungsstätte kenne der geborene Kölner Woelki bereits in vielen Facetten: "Ich bin gewiss: Dies wird Dir helfen, gute Wege für die Erzdiözese Köln und ihre vielen Gläubigen zu finden", so Marx. Als "Rheinländer an der Spree" kehre Woelki nun aus Berlin in seine Heimat zurück.

Obwohl Woelkis Zeit als Erzbischof von Berlin mit drei Jahren vergleichsweise kurz gewesen sei, habe er in der Hautpstadt spürbare Akzente gesetzt. So habe Woelki das Erzbistum mit "Umsicht und Geschick" geleitet, "wichtige pastorale Prozesse" angestoßen und so zur Zunkunftsfähigkeit der katholischen Kirche in der ostdeutschen Diaspora beigetragen. Auch der Gesprächsprozess zwischen Klerus und Laien habe im Erzbistum Fuß gefasst. Als ein besonders wichtiges Ereignis der Amtszeit sieht Marx den Besuch des damaligen Papstes Benedikt XVI. 2011 in Berlin: "Deiner Gastfreundschaft ist es zu verdanken, dass damals viele Tausend Gläubige mit dem Heiligen Vater die Messe im Olympiastadion feiern konnten."

"Ein gebürtiger Kölner"

Neben Woelkis Engagement in Berlin ging Marx in seinem Schreiben auch auf dessen Wirken innerhalb der Bischofskonferenz ein: "Gerade Dein Vorsitz in der Caritaskommission bedeutet viel Arbeit, die Du stets auf Dich genommen hast. Darauf zählen wir als Deine Mitbrüder auch in Zukunft".

Auch das Erzbsitum Köln zeigt sich sehr zufrieden mit dem neuen Oberhirten. Dompropst Norbert Feldhoff sagte während des Mittagsgebets im Dom: "Heute bekommen wir zum zweiten Mal einen Bischof, der aus unserem Erzbistum stammt: Und dieses Mal ist er sogar ein gebürtiger Kölner". Er gebe die Ernennung Woelkis "mit großer Freude" bekannt.

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Video: © Tobias Böcher

Kardinal Woelki wird neuer Erzbischof von Köln. Die meisten Kölner äußern sich positiv über diese Nachricht. Nur die Berliner haben das Nachsehen.

Kadinal Woelki selbst erklärte, er habe die Berufung nach Köln "noch nicht richtig verinnerlicht". Er sprach von einer "großen Ehre und Verantwortung". Berlin sei ihm zur zweiten Heimat geworden: Die Katholiken in Berlin, Brandenburg und Vorpommern seien ihm "sehr ans Herz gewachsen".

Glückwünsche kommen auch von Woelkis Vorgänger Kardinal Joachim Meisner . Im Interview mit dem Kölner Bistumssender "Domradio" erklärte der ehemalige Oberhirte des Erzbistums Köln, dass Kardinal Woelki während seiner Zeit in der Diaspora-Diözese Berlin "sicher sehr wertvolle Erfahrungen gesammelt" habe, die er nun in seine pastorale Arbeit im Erzbistum Köln einfließen lassen könne. Eine Hauptaufgabe für den neuen Erzbischof werde sein, das Selbstbewusstsein der Gläubigen zu stärken und die Reichweite der Kirche in die Gesellschaft zu fördern. "Ich wünsche ihm die Freude an Gott, die unsere Stärke ist, dass die Probleme und die Herausforderungen nicht die Freude des Herzens rauben", gab Joachim Meisner Rainer Maria Woelki mit auf den Weg.

Alois Glück: Woelki hat "Erfahrungen in ganze andere Lebenswirklichkeit"

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, sagte: "Mit Kardinal Woelki wird jemand nach Köln berufen, der in Berlin Erfahrungen in einer ganz anderen Lebenswirklichkeit gesammelt hat." Damit könne er zum Brückenbauer im Kölner Erzbistum werden. Für die Diözese Berlin sei der rasche Weggang Woelkis jedoch "ein schmerzliches Kapitel".

Für die nordrhein-westfälische Landesregierung begrüßte die stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann (Grüne) die Berufung Woelkis nach Köln. "Einen 'normalen Pastor', wie er sich selbst nennt, können wir dort gut gebrauchen. Er ist in seinen Berliner Jahren offen auf die Vielfalt der Bevölkerung und der Katholikinnen und Katholiken eingegangen." Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", der 57-Jährige sei eine gute Wahl.

Woelki wurde 1956 in Köln geboren und 1985 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Neuss und Ratingen sowie in der Militärseelsorge folgte 1990 die Ernennung zum Geheimsekretär von Meisner.

1997 übernahm Woelki die Leitung des Bonner Theologenkonvikts Collegium Albertinum. Im Jahr 2000 wurde er an der "Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz" in Rom, die von der Gemeinschaft Opus Dei geleitet wird, mit einer Arbeit zur Bedeutung der Gemeinde im Gefüge der Kirche promoviert. 2003 wurde er Weihbischof.Die Deutsche Bischofskonferenz wählte ihn zu ihrem Caritas -Bischof, der besonders für soziale Fragen zuständig ist. Woelkis bischöflicher Wahlspruch lautet: "Wir sind Zeugen".

Auch nach der Ernennung zum Kölner Erzbischof leitet Kardinal Rainer Maria Woelki das Erzbistum Berlin vorerst weiter. Nach den Vorgaben des katholischen Kirchenrechts endet seine Verantwortung für das Hauptstadtbistum mit seiner Amtseinführung in Köln. Diese ist am 20. September, um 10:30 Uhr im Kölner Dom geplant. (gho/som/KNA)

Dokumentation: Bekanntgabe des neuen Erzbischofs durch Dompropst Norbert Feldhoff

In der jüngeren Geschichte hatten wir nur einen Erzbischof, der auch in unserem Bistum geboren wurde: Josef Kardinal Frings kam in Neuss zur Welt. Heute bekommen wir zum zweiten Mal einen Bischof, der aus unserem Erzbistum stammt: Und dieses Mal ist er sogar gebürtiger Kölner. Mit großer Freude geben wir bekannt, dass Papst Franziskus nach der Wahl durch das Domkapitel heute den bisherigen Erzbischof von Berlin, Rainer Maria Kardinal Woelki, zum Erzbischof von Köln ernannt hat. Zum gleichen Zeitpunkt wird diese Ernennung jetzt in Rom bekanntgegeben. Kardinal Woelki wurde am 18. August 1956 in Köln geboren. Nach dem Studium in Bonn und Freiburg empfing er 1985 die Priesterweihe und wurde nach seiner Kaplanszeit 1990 Kaplan und Sekretär bei Joachim Kardinal Meisner. Von 1997 bis 2003 war er Direktor des Collegium Albertinum in Bonn. 2003 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Köln. 2011 wurde er Erzbischof von Berlin und ist seit 2012 Mitglied des Kardinalskollegiums. Kardinal Woelki fällt es sehr schwer, schon nach drei Jahren das Erzbistum Berlin wieder zu verlassen. Dort wurde er sehr positiv aufgenommen und konnte viele Initiativen anstoßen. Als Kardinal hat er dem Heiligen Vater aber ein besonderes Treueversprechen gegeben, in dem es u.a. heißt, dass er bereit ist, „fleißig und treu die Aufgaben, für die er in seinem Dienst in der Kirche berufen wird, durchzuführen.“ So hat er dem Wechsel nach Köln aus Treue zum Papst zugestimmt. Er kommt aber auch in großer Freude und Bereitschaft, um im Erzbistum Köln seinen Hirtendienst zu erfüllen, uns im Glauben zu stärken und uns weiterzubringen auf dem Weg der Einheit und des Friedens. Wir begrüßen den 94. Nachfolger des heiligen Maternus in herzlicher Freude und versprechen unserem neuen Erzbischof schon heute, mit ihm gemeinsam die vor uns liegenden Herausforderungen anzugehen und uns mit ihm auf den Weg zu machen, den Gott für die Kirche von Köln bereitet hat. Wir danken allen, die in den vergangenen Monaten um einen guten Erzbischof gebetet haben und bitten die Gläubigen, unseren neuen Oberhirten auch in Zukunft mit ihrem Gebet zu begleiten. Schon heute laden wir ganz herzlich zur Amtseinführung ein. Sie erfolgt am Samstag, dem 20. September 2014, um 10.30 Uhr im Hohen Dom zu Köln. Morgen wird Kardinal Woelki zum ersten Mal als neu ernannter Erzbischof von Köln in unserer Stadt sein. Nach einer Pressekonferenz kommt er um 12 Uhr zum Mittagsgebet in den Dom. Auch zu diesem Termin laden wir herzlich ein. (Erzbistum Köln)