Afghanin hatte sich nach Flucht taufen lassen

200 Menschen gedenken erstochener Konvertitin

Veröffentlicht am 04.05.2017 um 13:00 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN
Flüchtlinge

Prien am Chiemsee ‐ Eine Afghanin suchte Schutz in Deutschland, doch sie fand stattdessen den Tod. Die Polizei hält es für möglich, dass die Konvertitin wegen ihres Glaubens getötet wurde.

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Rund 200 Trauergäste haben am Donnerstag in Prien am Chiemsee einer ermordeten vierfachen Mutter aus Afghanistan gedacht. Ein Landsmann soll die 38-Jährige am Samstag vor den Augen ihrer Kinder in dem Kurort erstochen haben. Die Ermittler halten es für möglich, dass das Verbrechen religiös motiviert war. Die Frau, die seit Jahren in der oberbayerischen Gemeinde lebte, war nach ihrer Flucht vom muslimischen Glauben zum Christentum konvertiert. Der mutmaßliche Täter ist Muslim.

Christen und Muslime müssten gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt setzen, sagte der evangelische Seelsorger Karl-Friedrich Wackerbarth bei der Beerdigung. Auch ein Geistlicher einer afghanisch-christlichen Gemeinde sprach.

Die evangelisch getauften Jungen der Getöteten hatten den Angriff auf ihre Mutter vor einem Supermarkt mitansehen müssen. Die 38-Jährige war wenig später im Krankenhaus gestorben. Der tatverdächtige 29-Jährige ist laut Polizei geständig. Er wird den Angaben zufolge in einer Nervenklinik behandelt. (dpa)

Linktipp: Vom Muslim zum Christen

Geflüchtete Muslime aus dem Iran und aus Afghanistan lassen sich immer häufiger taufen. Als Christen steigen ihre Chancen auf Asyl in Deutschland, weil sie sonst in ihren Heimatländern verfolgt würden. Aber ist das auch der Grund für den Übertritt? (Artikel vom September 2015)