Fuldauer Bischof kritisiert Tabubrüche in den Medien

Algermissen beklagt Verunglimpfung Gläubiger

Veröffentlicht am 21.01.2016 um 14:30 Uhr – Lesedauer: 
Heinz Josef Algermissen ist Bischof von Fulda.
Bild: © KNA
Bistum Fulda

Fulda ‐ Bischof Algermissen hat die Medien davor gewarnt, Gläubige zu verunglimpfen. Er erkenne eine Tendenz, wonach Christen herabgewürdigt würden und versucht werde, "sie möglichst wirkungsvoll in dem zu treffen, was ihnen heilig ist".

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Es sei "eine sublime Art von Kulturkampf, wenn im Namen von Presse- und Meinungsfreiheit ausgereizt wird, wie weit man in einer aufgeklärt-säkularen Welt gehen kann", so der Bischof. So manchen Meinungsmachern gehe es schlicht um den Tabubruch. Je brutaler die Provokation, umso größer die Wirkung. Das garantiere Aufmerksamkeit, Auflage und Profit. Algermissen gibt zu bedenken: "Dass damit Zug um Zug die zivilisatorischen Errungenschaften unseres Gemeinwesens zerstört werden, das auf der Wertebasis christlich-jüdischen Erbes gründet, wird man erst merken, wenn der soziale Friede sich bereits in Auflösung befindet."

In seiner Medienkritik nahm der Fuldaer Bischof Bezug auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo". Das Heft hatte vor kurzem, ein Jahr nach den islamistischen Mordanschlägen auf die Redaktion in Paris, eine umstrittene Sonderausgabe mit heftiger Religionskritik herausgegeben. Auf der Titelseite wurde ein Gott als Terrorist abgebildet, mit blutbeflecktem Gewand und einer Schnellfeuerwaffe auf dem Rücken. Die Überschrift lautete: "Ein Jahr danach: Der Mörder läuft noch immer frei umher."

"Weder originell noch komisch oder intelligent"

"Das ist für mich weder originell noch komisch oder intelligent, sondern bewusst gotteslästerlich und peinlich dumm. Allerdings wurde gerade diese Ausgabe des Magazins in Deutschland zehntausendfach verkauft", beklagte Algermissen. Auch andere Kirchenvertreter und konservative Politiker hatten die Redaktion dafür kritisiert. Journalistenverbände hatten "Charlie Hebdo" dagegen verteidigt.

Die Sonderausgabe ist für Algermissen aber kein Einzelfall. Der Bischof erinnerte an die Darstellung des inkontinenten Papstes im Sommer 2012 auf der ersten Seite des Satiremagazin "Titanic". Der Deutsche Presserat hatte das öffentlich gerügt. (bod/KNA/dpa)