"An der Grenze der logistischen Kapazität"
"Aber wir sind gegenwärtig sehr wohl an der Grenze, was die logistischen Kapazitäten angeht", sagt Glück. Diese ließen sich nicht beliebig ausbauen. Die notwendige Debatte müsse geführt werden, "ohne dass sofort mit der moralischen Keule zugeschlagen wird".
Als einen "unsäglichen Skandal" bezeichnete der ehemalige CSU-Spitzenpolitiker, dass die Vereinten Nationen mangels Geld den Menschen in den Flüchtlingslagern rund um Syrien die Essensrationen gekürzt hätten. Notfalls müsse Europa dafür aufkommen, "denn wir tragen die Konsequenz einer weiteren Flucht" aus diesen Lagern.
Kritisch äußerte sich Glück auch zur Weigerung vor allem osteuropäischer EU-Mitgliedsländer, muslimische Flüchtlinge aufzunehmen. Es widerspreche dem christlichen Glauben, "Hilfe nicht denen zu geben, die in Not sind, sondern nur denen, die den gleichen Glauben haben". Die Muslime in Deutschland könnten dabei helfen, den Zugezogenen "unser Werte- und Rechtssystem zu vermitteln". Dazu müssten jedoch die Kräfte unter ihnen gestärkt werden, die "in unserem Land ganz offen und mit Engagement zu unseren Werten und unserem Recht stehen". (KNA)