Die Ermittlungen nach dem Klosterbrand in Tabgha machen Fortschritte

Anklage gegen zwei Verdächtige

Veröffentlicht am 27.07.2015 um 14:13 Uhr – Lesedauer: 
Justiz

Jerusalem ‐ Gut fünf Wochen nach dem Brand des deutschen Benediktinerklosters Tabgha am See Genezareth will die Staatsanwaltschaft am Mittwoch Anklage gegen zwei Verdächtige erheben. Bei drei weitere Personen steht die Entscheidung dagegen noch aus.

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Das Feuer in dem erst 2012 eingeweihten Klosterneubau hatte einen Millionenschaden verursacht. Ein Mönch und eine Freiwillige erlitten leichte Rauchvergiftungen. Laut "Haaretz" betrachtet die Staatsanwaltschaft einen Verdächtigen als Hauptschuldigen und einen anderen als Mittäter. Ein dritter Verdächtiger soll zumindest bis Dienstag in Untersuchungshaft bleiben. Zwei andere wurden gegen Kaution freigelassen. Alle fünf bestreiten jede Beteiligung an der Tat.

Durch den Brand am 18. Juni wurde der Südflügel des Klosters mit Empfangsraum, Büro und Andenkenladen zerstört. Auf einer Wand fand sich der hebräische Schriftzug "Falsche Götzenbilder müssen zerschlagen werden".

In Tabgha unterhalten deutsche Benediktiner seit 1939 eine Pilgerstätte. Allerdings reicht die christliche Verehrung des Ortes ins 4. Jahrhundert zurück. Die zum Kloster gehörende Kirche enthält ein berühmtes byzantinisches Mosaik, das in Anspielung auf die biblische Erzählung der Brotvermehrung Brote und Fische zeigt. (KNA)

Abt Gregory Collins über den Brandanschlag auf Tabgha

Nach dem Brandanschlag auf das Kloster Tabgha war auch die Atmosphäre bei den Protesten am vergangenen Wochenende hitzig. Jetzt meldet sich der Vorsteher des Klosters, Abt Gregory Collins, zu Wort – und fordert Vergebung für die Täter.