Argentinien: Papst hebt Vertrauten auf Bischofssitz
Papst Franziskus hat einen seiner engsten Vertrauten zum neuen Erzbischof von La Plata in Argentinien ernannt. Wie der Vatikan am Samstag mitteilte, wird der bisherige Rektor der Katholischen Universität in Buenos Aires, Erzbischof Victor Manuel Fernandez (55), Oberhirte eines der wichtigsten Bistümer seines Heimatlandes. Dort wird er Nachfolger von Erzbischof Hector Ruben Aguer, dessen altersbedingten Rücktritt Franziskus gleichzeitig annahm.
International bekannt geworden war Fernandez als einer der wichtigsten Ghost-Writer für Papst Franziskus. Die Entwürfe vieler Texte des Papstes stammen von ihm; zudem stehen die beiden sich theologisch sehr nahe. Nach der Priesterweihe 1986 und einem weiteren Studium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom war Fernandez zunächst als Theologiedozent in seinem Heimatbistum Rio Cuarto tätig.
Seit 1993 lehrte er bereits an der Katholischen Universität Argentiniens (UCA), während er in Rio Cuarto noch in der Seelsorge, für Katecheseprojekte sowie eine Bewegung charismatischer Erneuerung zuständig war. 2007 ernannte Benedikt XVI. ihn zum Teilnehmer an der Vollversammlung der Konferenz lateinamerikanischer Bischofskonferenzen (CELAM) in Aparecida. Dort war er als theologischer Berater der Argentinischen Bischofskonferenz unter Kardinal Jorge Mario Bergoglio tätig. 2011 dann wurde Fernandez Rektor der UCA.
Seitdem die Universität Ende April seine Verabschiedung als Rektor bekanntgegeben hatte, war die Ernennung Fernandez' zum Erzbischof von La Plata erwartet worden. Dort wird der als progressiv geltende Papst-Vertraute nun Nachfolger des als eher konservativ geltenden bisherigen Erzbischofs Aguer. (KNA)