Katholiken leiden unter islamistischem Terror

Auf den Philippinen fällt die Heilige Woche aus

Veröffentlicht am 27.03.2018 um 12:35 Uhr – Lesedauer: 
Christenverfolgung

Bonn ‐ Bereits im August konnte die Kathedrale im philippinischen Marawi von der Besetzung durch islamistische Terroristen befreit werden. Dennoch fallen die Kartage und Ostern in diesem Jahr aus.

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In der philippinischen Großstadt Marawi werden keine Osterfeierlichkeiten stattfinden. Nach monatelangen Kämpfen mit radikalen Islamisten sind große Teil der Stadt, darunter die katholische Marienkathedrale, noch immer schwer beschädigt, wie "UCAnews.com" am Montag berichtete. Laut Bischof Edwin de la Pena werden lediglich in den nicht betroffenen Pfarreien Gottesdienste abgehalten.

Im Mai 2017 hatte die Maute-Gruppe, die sich der islamistischen Terrormiliz "Islamischer Staat" zugehörig fühlt, die Stadt angegriffen. Innerhalb weniger Tage nahmen sie große Teile Marawis ein, darunter auch die Kathedrale, die in der Folge weitgehend verwüstet wurde. Die Terroristen brachten zudem den Priester Teresito Suganob sowie dutzende weitere Katholiken als Geiseln in ihre Gewalt. Im August konnten philippinische Einsatzkräfte die Bischofskirche zurückerobern, im September wurde die Befreiung Suganobs gemeldet. Noch bis Ende des Jahres 2018 soll das von Präsident Rodrigo Duterte verhängte Kriegsrecht in der Region in Kraft bleiben.

Nachbarbistümer schicken Priester nach Marawi

Wie "UCAnews.com" weiter berichtete, sind die Aufbauarbeiten in Marawi unterdessen bereits im Gange. Die philippinische Caritas und das Hilfswerk "Kirche in Not" sammelten derzeit Spenden für die Kriegsopfer sowie zum Wiederaufbau der Kathedrale. Laut de la Pena würden zudem benachbarte Diözesen Priester entsenden, die nun auf dem Universitätscampus der Stadt Seelsorge anbieten sollen.

Auch der befreite Priester Suganob hatte sich laut dem Bericht kürzlich vor Journalisten über seinen Zustand geäußert. Demnach befinde er sich noch im Heilungsprozess und sei deshalb noch nicht in der Lage, seinen Dienst wieder aufzunehmen. "Ich vermisse es, vor Ort die heilige Messe zu feiern und meiner Arbeit im interreligiösen Dialog nachzugehen", so Suganob. Mindanao, die zweitgrößte Insel der Philippinen, ist zwar mehrheitlich katholisch geprägt, die Stadt Marawi wird jedoch fast ausschließlich von Muslimen bewohnt. Marawi ist Sitz einer sogenannten Territorialprälatur, der etwa 35.000 Katholiken angehören. (kim)

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