Bätzing will Tebartz-van Elst zu Vorgängen hören
Der künftige Limburger Bischof Georg Bätzing möchte seinen vor zweieinhalb Jahren zurückgetretenen Vorgänger Franz-Peter Tebartz-van Elst "zu den Vorgängen im Bistum Limburg hören". Das sagte Bätzing der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS, Ausgabe Rhein-Main). Er habe Kontakt mit Tebartz-van Elst gehabt, ein ausführlicheres, diskretes Gespräch werde noch kommen, so Bätzing. Er wird am kommenden Sonntag im Dom zu Limburg zum Bischof geweiht und als Oberhirte des Bistums eingeführt.
Tebartz-van Elst war im März 2014 als Bischof von Limburg zurückgetreten. Zu den Ursachen des Rücktritts gehörten eine von vielen als autoritär empfundene Amtsführung sowie eine Empörungswelle über die enorm gestiegenen Kosten für das errichtete Bischofshaus in Höhe von 31 Millionen Euro und deren Verschleierung. Seit März vergangenen Jahres ist Tebartz-van Elst im Vatikan als "Delegat für Katechese" tätig. Zur Amtseinführung Bätzings wird er nicht kommen. Das habe Tebartz-van Elst "persönlich für sich entschieden", sagte Bätzing.
Weitergabe des Glaubens nicht mehr so wie früher
Er äußerte in dem Interview ferner, dass die Weitergabe des Glaubens nicht mehr so funktioniere wie früher, und plädierte für mehr Mut zum Experiment. Den Mitarbeitern und den Ehrenamtlichen in der Seelsorge müsse man die Freiheit geben, in ihrer jeweiligen Situation Versuche zu machen, und "fehlertolerant" sein: "Wir bleiben katholisch, dafür steht ein Bischof. Im Rahmen des katholisch Möglichen ist aber viel mehr möglich, als wir uns zutrauen." (KNA)