Bundespräses Bingener: "Da ist noch Luft nach oben"

BDKJ mahnt mehr Dialogbereitschaft der Bischöfe an

Veröffentlicht am 30.07.2016 um 14:38 Uhr – Lesedauer: 
Die Delegation der deutschen Jugendpastoral beim Weltjugendtag
Bild: © KNA
Weltjugendtag

Krakau ‐ Der Jugendverband fordert die deutschen Bischöfe auf, stärker den Dialog mit jungen Christen zu suchen. Auch wenn kontroverse Themen in den Katechesen Platz hatten: "Da ist noch Luft nach oben."

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Dazu gehören der Umgang mit Homosexuellen oder mehr Verantwortung für Frauen in der Kirche, sagte BDKJ-Bundespräses Dirk Bingener am Samstag in der südpolnischen Stadt. Die Bischöfe seien nun aufgerufen, diesen Gesprächsfaden zu Hause nicht abreißen zu lassen.

"Da ist noch Luft nach oben", sagte der Pfarrer weiter. "Da braucht es einen stärkern und intensiveren Austausch." Ziel müsse sein, "den Krisen-Tinnitus, den wir in der deutschen Kirche manchmal haben", zu überwinden. Dabei sollten die Bischöfe gerade auf die jungen Menschen zugehen. Schließlich habe der Papst in Krakau erklärt, die Kirche könne von der Jugend lernen.

Bingener hob die Aufforderung des Papstes an die Jugend hervor, "rebellisch" zu sein. Dadurch fühlten sich die Jugendverbände in ihrem Engagement bestätigt.

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Video: © katholisch.de

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend will beim Weltjugendtag 2016 in Krakau ein Zeichen setzen.

Schön, einer weltumspannenden Gemeinschaft anzugehören

Der sechstägige Weltjugendtag geht am Sonntag mit einer großen Messe mit Papst Franziskus zu Ende. Das Treffen mit mindestens einer halben Million Pilgern sei "ein Glaubenszeugnis, das uns Mut in unserem Alltag macht", bilanzierte der Vize-Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Ulrich Neymeyr, in Krakau.

Für die rund 16.000 deutschen Teilnehmer seien die Begegnung und der Austausch mit den anderen mehr als 180 Nationen besonders wichtig gewesen, so Neymeyr. Auch die direkte Ansprache des Papstes habe die Jugendlichen beeindruckt. "Es ist schön, einer weltumspannenden Gemeinschaft anzugehören", sagte der Bischof aus Erfurt. "Wer das erlebt, wird erkennen, dass Katholizismus und Nationalismus nicht zusammenpassen." (dpa/KNA/fxn)