Bei Umgang mit Flüchtlingen an der Bibel orientieren
Wer von der Rettung des christlichen Abendlandes spreche, solle sich diese Worte vor Augen führen, mahnte Schick. "Nur wenn wir unsere Gesellschaft vom Evangelium Jesu her verstehen und bilden, können wir zu Recht vom christlichen Abendland sprechen", so der Erzbischof.
Der Schutz von Flüchtlingen müsse durch Hilfsschiffe auf den Meeren zwischen Afrika und Süditalien sowie zwischen Griechenland und der Türkei gewährleistet werden. "Es ist gefordert, alles zu tun, dass Flüchtlinge gerettet werden aus Wasser und Sturm, aber auch auf den Landwegen. Sie müssen Nahrung, Kleidung und Unterkunft erhalten", sagte Schick und betonte: "Christen und alle Menschen guten Willens sollen für Flüchtlinge Engel werden."
Vor allem fordere die Bibel sowohl ein Bleibe- als auch ein Heimkehrrecht für alle Menschen. Deshalb müsse alles getan werden, dass die Fluchtursachen, wie Krieg, Hunger und Klimawandel, beseitigt werden und die Menschen in ihren Heimatländern bleiben oder dorthin wieder zurückkehren könnten. Wenn die Kriege in Syrien, im Libanon und Irak beendet seien, müsse dort Aufbauhilfe geleistet werden.
"Wir brauchen eine neue, gerechte und friedvolle Weltordnung, die Flucht verhindert", so der Erzbischof. Das christliche Abendland, über das derzeit so viel gesprochen werde, sei kein fertiges Produkt, sondern ein dynamischer Prozess, der immer andauere. Das Neue Testament enthalte die Orientierung für das Abendland seit 2000 Jahren und habe die christliche Kultur hervorgebracht. (KNA)