2017 zum Christusfest "auf den besinnen, der uns die Einheit schenkt"

Bischof Feige würdigt "ökumenische Lerngeschichte"

Veröffentlicht am 06.11.2016 um 13:37 Uhr – Lesedauer: 
Ökumene

Magdeburg ‐ Vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland sieht Bischof Feige die Kirchen zum Reformationsgedenkjahr auf einem hoffnungsvollen Weg. Ihr gemeinsames Auftreten habe eine besondere Bedeutung.

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Der katholische "Ökumenebischof" Gerhard Feige sieht die Kirchen in Deutschland am Beginn des Reformationsgedenkjahrs "auf einem hoffnungsvollen Weg". Eine "ökumenische Lerngeschichte" sei in den vergangenen Jahren der Vorbereitung in Gang gekommen, erklärte Feige am Sonntag in Magdeburg in einem Grußwort vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

"Dass wir nun 2017 miteinander ein Christusfest feiern wollen und uns gemeinsam auf den besinnen, der uns die Einheit schenkt und in dem wir schon eins sind, ist eine Frucht dieser konstruktiven Entwicklung", betonte der Bischof des Bistums Magdeburg. Gerade in den Gebieten der ehemaligen DDR, wo christlicher Glaube längst nicht mehr selbstverständlich sei, komme dem Umgang der Kirchen miteinander sowie ihrem gemeinsamen Auftreten eine besondere Bedeutung für ihre Glaubwürdigkeit zu.

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Video: © katholisch.de

Die ökumenische Pilgerfahrt ins Heilige Land bewirkt etwas, ist sich Bischof Gerhard Feige sicher. Trotz bereichernder persönlicher Begegnungen sieht er aber noch schmerzliche Differenzen zwischen den Kirchen.

Als "ökumenischen Höhepunkt" wertete Feige den Gottesdienst mit Papst Franziskus und dem Präsidenten des Lutherischen Weltbunds, Bischof Munib Younan, am Reformationstag in Lund. Daran hatte er als Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz teilgenommen. Am Freitag hatten die in Magdeburg versammelten Kirchenparlamentarier aus Deutschland mit dem Bistum Magdeburg in der katholischen Kathedrale Sankt Sebastian einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert. Dies zeige, "wie sehr uns allen die Versöhnung ein Herzensanliegen ist", betonte Feige.

Manche Frage kann nur gemeinsam beantwortet werden

Mit Blick auf das Schwerpunktthema der Synode "Europa in Solidarität - Evangelische Impulse" betonte der Bischof, die Kirchen dürften das Thema der Zukunft Europas nicht ausschließlich den Politikern überlassen. "Stattdessen sollten wir gemeinsam für ein menschenwürdiges Europa eintreten, das sich durch Nächstenliebe, Solidarität und Vertrauen auszeichnet." Die Frage, "wie wir mit denen umgehen, die aus Angst und Verzweiflung Zuflucht bei uns suchen", könne nur gemeinsam beantwortet werden. Dafür, so Feige, "brauchen wir ein starkes Europa, das sich mutig und kreativ den Herausforderungen stellt und in dem die christlichen Werte nicht nur beschworen, sondern auch wirklich gelebt werden". (KNA)

Linktipp: Ziel ist das gemeinsame Abendmahl

Papst Franziskus hat in Lund eine Erklärung zum gemeinsamen Abendmahl mit den Lutheranern unterzeichnet - und damit Geschichte geschrieben. Katholisch.de dokumentiert den Text im Wortlaut.