Der Churer Bischof Vitus Huonder erhielt nach seiner Homosexuellen-Äußerung ein Drohschreiben

Bischof Huonder erhält Drohungen

Veröffentlicht am 23.08.2015 um 16:30 Uhr – Lesedauer: 
Schweiz

Zürich ‐ Nach seinen umstrittenen Äußerungen zur Homosexualität bei einem Vortrag in Fulda wird der Churer Bischof Vitus Huonder nun offenbar bedroht. Unter anderem soll er ein Drohschreiben mit einer Pistolenkugel erhalten haben.

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Unter anderem habe Huonder ein anonymes Drohschreiben mit einer Pistolenkugel erhalten, sagte Bistumssprecher Giuseppe Garcia dem Blatt. Auf Strafanzeigen verzichte das Bistum. Der Bischof werde für jene, die ihn bedrohten, beten.

Umstrittener Vortrag in Fulda

Huonder hatte in einem Vortrag in Fulda am 31. Juli unter anderem Bibelstellen aus dem alttestamentlichen Buch Levitikus zitiert. Darin werden sexuelle Handlungen zwischen Menschen gleichen Geschlechts als "Gräueltaten" bezeichnet, die "mit dem Tod bestraft" werden. Diese zitierten Passagen allein, so Huonder, "würden genügen, um der Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben". Dies hatte heftige Kritik ausgelöst.

Nachfolgend entschuldigte sich der Churer Bischof "bei allen Menschen", die sich durch seine Äußerungen zum Thema Homosexualität "verletzt gefühlt haben". Sein Vortrag über Ehe, Familie und Sexualität sei an einer Stelle "nicht durchdacht" gewesen, sagte er der Schweizer Boulevardzeitung "Blick". Er würde heute "ausführlicher kommentieren und den ganzen Vortrag erst jemandem vorlegen". (KNA)