Neue Wege des "Kircheseins" gehen

Bischof wünscht sich "neue Formen des Kircheseins"

Veröffentlicht am 02.02.2017 um 12:20 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Würzburg

Würzburg ‐ Im Mai wird der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann 75 Jahre alt und kommt damit seinem Rücktritt nahe. An die Gemeinden seiner Diözese hat er nun einen Brief geschrieben - als Vermächtnis für die Zukunft.

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Der scheidende Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann hat die Gemeinden seiner Diözese aufgerufen, in der bischofslosen Zeit neue Formen des "Kircheseins" auszuprobieren. In einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben an alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter ermutigt er insbesondere dazu, "nach geeigneten Modellen für die Leitung zu suchen und sie zu erproben". Auch sollten die Beschäftigten Erfahrungen mit der unterschiedlichen Gestaltung seelsorglicher Räume sammeln und auswerten. Auf dieser Basis könnten sie mit dem nächsten Bischof eine für die kommenden Jahre maßgebliche Entscheidung fällen.

Hofmann rief dazu auf, nicht am Gewohnten festzuhalten: "Wir wollen keine Asche verwahren, sondern die Glut des Glaubens unter veränderten Bedingungen aufleuchten lassen." Das Leben der Menschen verändere sich mit einer großen Geschwindigkeit, so der Würzburger Bischof weiter. "In dieser Welt und mit dieser Welt zu leben, bedeutet bleibende Veränderung, heißt beweglich sein", sagte Hofmann.

Hofmann vollendet am 12. Mai sein 75. Lebensjahr und erreicht damit die kirchenrechtliche Altersgrenze für Diözesanbischöfe. Sein Amt wird er voraussichtlich im September abgeben. Dann beginnt die sogenannte Sedisvakanz (lateinisch für "leerer Stuhl"). In der Übergangszeit bis zum Amtsantritt eines neuen Bischofs darf in der Diözese nichts verändert werden, wie das Kirchenrecht vorschreibt.

In dem Bischofswort, das nach Angaben der Diözese per E-Mail an rund 4.000 Menschen versandt wurde, unterstreicht Hofmann, dass die Verwaltung verschlankt und zentralisiert werden müsse. "Seelsorge vor Ort braucht ein Gesicht und keine Bürokratie." Derzeit gibt es im Bistum Würzburg noch rund 600 Pfarreien. Sie sind aber fast alle zu Pfarreiengemeinschaften zusammengefasst, die ihrerseits aus zwei bis acht Gemeinden bestehen. (rom/KNA)