Seit den 1970ern starben 159 Menschen trotz bewiesener Unschuld

Bischöfe unterzeichnen Petition gegen Todesstrafe

Veröffentlicht am 10.05.2017 um 11:40 Uhr – Lesedauer: 
USA

Washington ‐ Nach der jüngsten Hinrichtungswelle im Bundesstaat Arkansas stellen sich die US-Bischöfe noch einmal demonstrativ gegen die Todesstrafe. Hintergrund ist eine traurige Statistik.

  • Teilen:

Mehrere US-Bischöfe haben in Washington eine Petition für die Abschaffung der Todesstrafe unterzeichnet. Die Todesstrafe stehe für ein Versagen der Gesellschaft, die Menschenwürde zu gewährleisten, zitierte der Pressedienst CNS aus der Erklärung. Organisator der Unterschriftenaktion ist die Initiative "Catholic Mobilizing Network", die die Petition am Dienstag (Ortszeit) am Sitz der US-Bischofskonferenz in der amerikanischen Hauptstadt vorstellte.

159 Unschuldige hingerichtet

Mehr als 1.400 Menschen seien seit den 1970er Jahren hingerichtet worden und 159 zum Tode Verurteilte wegen nachgewiesener Unschuld entlassen worden. Die Todesstrafe sei für den Erhalt der öffentlichen Sicherheit nicht notwendig, heißt es weiter unter Bezug auf den Katechismus. Die Petition schließt mit dem früheren Appell von Papst Franziskus, der die Christen zum Kampf gegen die Todesstrafe und für menschenwürdige Strafen aufruft.

Die Notwendigkeit der jetzigen Initiative zeigt nach den Worten von Karen Clifton, Direktorin des "Catholic Mobilizing Network", nicht zuletzt die jüngste Hinrichtungswelle im Bundesstaat Arkansas. Dort sollten im April binnen zehn Tagen acht Menschen hingerichtet werden; vier Verurteilte wurden inzwischen exekutiert.

Unter den unterzeichnenden Bischöfen waren unter anderen Bischof Frank J. Dewane von Venice (Florida) und sein Amtsbruder Jaime Soto con Sacramentoi (Kalifornien). (KNA)

15.05.2017: Der erste Satz des zweiten Absatzes wurde aufgrund einer nachträglichen Berichtigung der Katholischen Nachrichten-Agentur korrigiert.

Linktipp: Papst verurteilt Todesstrafe

Selbst Verantwortliche für Verbrechen gegen die Menschlichkeit hätten Anspruch auf Wiedereingliederung, sagte Franziskus. Strafe um ihrer selbst willen, die keine Chance auf Hoffnung biete, sei "Folter".