Viele Pfarrgemeinden laden Jahr für Jahr zur Prozession ein

Brauchtum um Fronleichnam

Veröffentlicht am 07.01.2015 um 00:27 Uhr – Lesedauer: 
Eine Fronleichnahmsprozession in Deutschland.
Bild: © KNA
Fronleichnam

Die Fronleichnamsprozession ist ein alter Brauch. Er reicht bis in die Entstehungszeit des Festes im 13. Jahrhundert zurück und wird auch heute noch gepflegt.

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Bibelszenen und Heiligenlegenden

Schon im 13. Jahrhundert war es üblich, vier Altäre draußen aufzubauen, und zwar in den vier Himmelsrichtungen - als Sinnbild für die vier Evangelisten: Johannes, Lukas, Markus und Matthäus. Der Priester liest an jedem Altar einen Abschnitt aus einem der Evangelien. Seit dem 14. Jahrhundert waren die Organisation der Prozession und der Aufbau der Altäre Aufgabe von Handwerkszünften und Kaufmannsgilden. Die prächtigen Altäre gehörten oft reichen Familien, die sie jedes Jahr aufs Prächtigste schmückten. Wenig später wurden von den Zünften und Gilden Szenen aus der Bibel oder aus Heiligenlegenden nachgespielt. Bis weit ins letzte Jahrhundert hielt sich der Brauch, Wege und Straßen an Fronleichnam in ein wahres Blütenmeer zu verwandeln.

Prozession per Schiff

Manchmal finden Fronleichnamsprozessionen per Schiff statt, etwa die "Mülheimer Gottestracht" auf dem Rhein bei Köln. Der Grund: Es war etwa im 12./13. Jahrhundert, als ein Räuber aus der Mülheimer Clemenskirche Kelche und Monstranz stahl. Er versuchte, auf einem Boot über den Rhein zu flüchten. Doch sein Boot wurde wie von unsichtbaren Ankern auf der Mitte des Flusses festgehalten. Der Räuber fiel in den Rhein und ertrank. Am nächsten Tag wurde das Boot mit den gestohlenen Dingen entdeckt und unter Begleitung vieler Schiffe wieder zur Clemenskirche zurückgebracht.

Von Margret Nussbaum

Fronleichnam: Der Himmel unterwegs

Wer Fronleichnam nicht kennt, könnte sich wundern, dass eine Schar von Gläubigen singend und betend an seinem Haus vorbeizieht - mit dem Leib Christi vorneweg.