Das sind die beliebtesten Vornamen der Deutschen

Christliche Vornamen liegen im Trend

Veröffentlicht am 03.05.2018 um 12:30 Uhr – Lesedauer: 
Studie

Bonn ‐ Die Deutschen mögen es klassisch – zumindest wenn es um die Vornamen geht. Auch 2017 sind die beliebtesten Namen christlich geprägt. Katholisch.de stellt die "Top Ten" und ihre heiligen Vorbilder vor.

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Anhand der Statistiken von Standesämtern ermittelt die Gesellschaft für Sprache seit 1977 die Rangliste der beliebtesten Vornamen. Am Donnerstag wurden nun die Ergebnisse für 2017 präsentiert. Spitzenreiter sind Marie und Maximilian, neu in der "Top Ten" sind Felix und Luisa. Katholisch.de stellt die zehn am häufigsten gewählten Mädchen- und Jungennamen vor - inklusive ihrer heiligen Vorbilder.

Mädchennamen:

Marie/Maria/Mia

Der Gottesmutter kommt in der Bibel eine ganz besondere Rolle zu. Sie brachte Jesus zur Welt und war dabei, als ihr Sohn gekreuzigt wurde. Einige Dogmen widmen sich ihrer Stellung im katholischen Glauben. Maria wird vor allem in Bayern als Schutzpatronin verehrt. Der Rosenkranz ist das zentrale Mariengebet, das sich mit Stationen aus ihrem Leben beschäftigt. Im Kirchenjahr gibt es zwölf Marienfeste, ihr Namenstag ist der 12. September. Variationen: Marika, Marion, Mariella, Marina, Mia.

Sophie/Sofia/Sophia/Sofia

Sophia von Rom war eine Märtyrerin aus dem 4. Jahrhundert, die als junge Frau im Zuge der Christenverfolgung unter Diokletian ihr Leben für den Glauben ließ. Besser bekannt ist sie als Eisheilige, die "Kalte Sophie". Sie ist die Schutzheilige gegen Spätfrost und für das Wachsen der Feldfrüchte. Ihr Gedenktag ist der 15. Mai. Variationen: Sofia, Sophie, Sofie.

Emilia

Emilia, besser bekannt als Aemiliana, war eine Verwandte von Papst Gregor dem Großen. Sie lebte als geweihte Jungfrau im 6. Jahrhundert ein gottgewidmetes Leben in strenger Askese. Ihre Gebeine werden mit denen der Mutter Gregors im Oratorium "San Silvia al Celio" in Rom verwahrt. Ihr Gedenktag ist der 5. Januar. Variationen: Emilie, Mila

Emma

Emma war die Schwester des Bischofs Meinwerk von Paderborn und eine Verwandte der heutigen fränkischen Bistumspatrone Kunigunde und Heinrich. Mit deren Hilfe ließ sie im 10. Jahrhundert eine Marienkirche in Stiepel erbauen, die heute noch große Bedeutung hat. Nach dem Tod ihres Ehemanns zog sie sich zurück und verteilte ihr Vermögen unter den Arme. Ihr Gedenktag ist der 19. April. Variationen: Imma, Hemma.

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Bekannte biblische Namen gehören seit Jahren mit zu den beliebtesten Vornamen für Neugeborene. Doch es gibt auch weniger geläufige und dennoch einzigartige Namen und Namensvarianten.

Hannah/Hanna

Sie war als Zeugin im Tempel, als die Eltern Jesus als Neugeborenes in den Tempel brachten. Neben dem frommen Simeon erkannte sie in Jesus den Messias. Die Witwe Hannah galt in der Bibel als eine fromme Frau, die Tag und Nacht mit Fasten und Beten verbrachte. Ihr Gedenktag ist der 2. Februar. Variationen: Hanna, Anna.

Anna

Ihr Name steht für Liebe, Gnade und Anmut. Zugleich gilt sie als die Großmutter Jesu. Und das, obwohl sie im neuen Testament nicht einmal erwähnt wird, sondern nur im Protoevangelium des Jakobus, das nicht zum biblischen Kanon gehört. Zwanzig Jahre sind Anna und ihr Mann Joachim kinderlos. Beiden erscheint nach Jahren des Gebets ein Engel und kündet die Geburt eines von Gott auserwählten Kindes an: Maria. Sie ist Patronin der Mütter und Ehe, Hausfrauen und Ammen. Der Gedenktag von Anna und ihrem Mann Joachim ist der 26. Juli. Variationen: Anni, Anne, Ann.

Luisa/Louisa

Louise de Marillac verlor schon als junge Frau ihren Mann. Daraufhin kümmerte sie sich um ihre Nächsten, und gründete gemeinsam mit Vinzenz von Paul den Orden "Filles de la Charité" ("Töchter der Nächsten-liebe"), meist "Barmherzige Schwestern" oder "Vinzentinerinnen" genannt. Ihr Gedenktag ist der 15. März. Variationen: Luise, Luisa, Louisa.

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Video: © Bistum Passau

Ein Namenspatron ist schon etwas Wichtiges für uns Christen. Warum? Das erklärt 19-jährige Propädeutiker Josef Wagner alias derboivomseminar heute.

Jungennamen

Maximilian

Maximilian Kolbe war ein polnischer Widerstandkämpfer in Zeiten des Nationalsozialismus. 1940 wurde der Priester nach Ausschwitz gebracht. Ein Jahr später 1941, floh ein Mitgefangener aus seinem Block. Zehn andere Gefangene sollten als "Vergeltung" verhungern. Kolbe war nicht unter diesen zehn Männern, trat aber an die Stelle eines jungen Familienvaters. Tagelang soll er aus dem Hungerbunker laut gebetet haben, bis er am 14. August durch eine Giftspritze getötet wurde. Am 10. Oktober 1982 wurde er heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 14. August. Variationen: Max, Maxi.

Alexander

Alexander gilt als fünfter Papst nach Petrus im ersten Jahrhundert. Er soll in den Anfangsjahren des Christentums viele adelige Römer für den Glauben gewonnen haben. Auf ihn sollen die Einsetzungsworte und der Gebrauch von Weihwasser zuhause zurückgehen. Sein Gedenktag ist der 3. Mai, sein Todestag. Variationen: Alex.

Paul

Er wandelte sich vom kaltblütigen Christenverfolger Saulus zum Völkerapostel Paulus. Nach seiner Begegnung mit Jesus ist er blind und erhält durch Hananias, einem Jünger Jesu, durch Handauflegung seine Sehkraft zurück. Paulus ließ sich taufen und unternahm zahlreiche Missionsreisen. In seinen Briefen an die Römer gab er sich selbst den Titel des Apostels der Völker. Kaiser Nero ließ ihn im Jahr 67 enthaupten. Er gilt als Patron der Theologen und Seelsorger. Sein Gedenktag ist der 29. Juni. Variationen: Paula, Pauline, Paulina.

Elias

Er gilt als großer Prophet im 9. Jahrhundert vor Christus. Im Buch der Könige kündet Elias eine große Dürre an, woraufhin der König ihn töten lassen will. Sein Reich betete den Gott Baal an. Bei einer Machtprobe zwischen ihm und den Baalsanhängern steht Gott Elias bei. Als die Baalprophetetn getötet sind, ist die Dürre vorbei. Elias gilt als Verkünder des Glaubens an Gott Jahwe als einen Gott der Liebe und des Verzeihens. Am jüdischen Pessachfest wird seine Ankunft auf der Erde bis heute symbolisch mit einem Becher Wein dargestellt. Er ist der Patron der Flugzeuge und Luftschiffe. Sein Gedenktag ist der 20. Juli. Variationen: Elia, Elija, Elijas.

Ben

Benjamin ist der jüngste Sohn des Stammvaters Jakob mit seiner bevorzugten Frau Rahel. Sein einziger Bruder Josef wird von den Halbbrüdern und Söhnen der anderen Frau Lea gehasst. Sie verkaufen ihn nach Ägypten. Dann galt Benjamin als Jakobs bevorzugtes Kind. In Ägypten trifft er auf Josef, den er nicht erkennt und von dem er reingelegt wird. Später kommt die ganze Familie wieder zusammen und versöhnt sich. Benjamin ist ein Vater der zwölf Stämme Israels. Der Gedenktag ist der 19. Dezember. Variationen: Benjamin, Benni, Benny, Benji.

Linktipp: Schöne Vornamen für Jungen aus der Bibel

Das sind unsere bibschlischen Favoriten deren Gedenktage und Geschichten.

Noah

Die Geschichte der Sintflut und der Arche des Noa ist eine der bekanntesten Geschichten des Alten Testaments. Die Menschen haben Gott enttäuscht, deshalb plant er, sie zu vernichten. Doch den gerechten Noa und seine Frau will er verschonen. Er lässt sie eine Arche bauen und jeweils ein Tierpaar mitnehmen. So überleben sie die 40 Tage andauernde Flut und besiedeln die Erde neu. Sein Gedenktag ist der 28. Dezember. Variationen: Noa, Noe.

Leon

Leonidas war ein bekannter Märtyrer, der unter der Christenverfolgung von Kaiser Septimius Severus in Alexandria sein Leben ließ. Er war der Vater des Kirchenschriftstellers Origines. Sein Gedenktag ist der 22. April. Variationen: Leon

Louis/Louis

Als Ableitung des Namens "Ludwig" geht seine Geschichte auf Ludwig IX. von Frankreich zurück. Er wurde schon mit elf Jahren zum König gekrönt. Später vermittelte er zwischen Kaiser und Papst beim 1. Konzil von Lyon, kümmerte sich um die Bedürftigen Frankreichs und erlangte so an Beliebtheit. Er gilt als Patron von Paris. Sein Gedenktag ist der 25. August. Variationen: Louis, Luis.

Jonas

Auch Jonas ist ein Prophet aus dem Alten Testament. Er soll von Gott beauftragt worden sein, in der sündigen Stadt Ninive Buße zu predigen. Er aber hatte Angst und wollte fliehen. Als sein Schiff kenterte, wurde er von einem Wal verschluckt, der ihn nach drei Tagen wieder ausspie. So geläutert ging er nach Ninive und verkündete der Stadt den Untergang. Die Menschen wurden durch seine Worte so erschüttert, dass sie Buße taten. Gott verzieh ihnen – zu schnell für Jonas. Die Geschichte ist beispielhaft für Gottes Gnade, der jedem verzeiht, der seine Sünden bereut. Sein Gedenktag ist der 21. September.

Felix

Felix gilt als früher christlicher Märtyrer, der unter Kaiser Diokletians Christenverfolgung sein Leben lassen musste. Auf dem Weg zu seiner Hinrichtung soll sich ein Zuschauer zum Christentum bekannt haben, weil er so beeindruckt von Felix' Standhaftigkeit gewesen sei. Reliquien des Heiligen befinden sich in der Apostelkirche in Köln. Sein Gedenktag ist der 30. August.

Von Julia Martin