Der Eltern-Knigge für den Erstkommunion-Gottesdienst
Generell gilt: Der Ablauf einer Heiligen Messe aus Anlass einer Erstkommunion unterscheidet sich kaum von der eines feierlichen Gottesdienstes an anderen Sonntagen. Anders ist nur, dass an manchen Stellen, wo sonst etwa Lektoren aktiv sind, die Kommunionkinder eine größere Rolle spielen und aktiv werden, etwa indem sie etwas vorlesen, singen oder in einem kurzen Rollenspiel auftreten. Auch das Thema "Fotos im Gottesdienst" ist normalerweise für die Erstkommunionfeier geregelt: Üblicherweise engagiert die Gemeinde einen Fotografen, sodass sich alle anderen Mitfeiernden auf die Messe konzentrieren und ihre Kameras verstaut lassen können. Wenn Sie genau wissen möchten, an welcher Stelle im katholischen Gottesdienst man steht, sitzt oder kniet, drucken Sie sich bitte die PDF-Datei "Spickzettel für die Erstkommunion" aus, die unten im Artikel zum Download bereit steht.
Erstkommunion
Datum: Die Erstkommunionfeier findet normalerweise am Weißen Sonntag (Sonntag nach Ostern) oder an einem der folgenden Sonntage statt.
Beginn und Dauer: Auf Ihrer Einladung, auf dem Aushang, der Internetseite oder im Pfarrbrief der Kirchengemeinde sollte stehen, wann die Messe beginnt. Je nach Anzahl der Kinder und der Lieder, die sie singen, dauert der Gottesdienst etwas länger als die gewöhnlichen 60 Minuten. Planen Sie rund 90 Minuten für die Feier der Liturgie ein.
Früh genug kommen: Wer mindestens 30 Minuten vor Beginn der Messe da ist, findet noch Gesangbücher vor und kann sich in Ruhe einen Platz suchen. In einigen Gemeinden gibt es Platzkarten für Familienmitglieder der Kommunionkinder; achten Sie auf die Informationen, die Sie von Ihrer Gemeinde bekommen haben. Nach dem Eintreten in die Kirche kann man die Finger in den Weihwasserbehälter tauchen und sich bekreuzigen. Bevor man sich in die Bank setzt: Kniebeuge oder Verneigung in Richtung Tabernakel, einem mit dem "Ewigen Licht" gekennzeichneten Sakramentenhäuschen, in dem die gewandelten Hostien aufbewahrt werden.
Die Liturgie
Einzug:
- Vorne erklingt ein Glöckchen: Alle erheben sich, die Erstkommunionkinder, Priester und Ministranten ziehen (meist von hinten) in die Kirche ein, die Orgel oder Band spielt und häufig wird ein Lied gesungen.
- Begrüßung der Gemeinde und Beginn mit dem Kreuzzeichen
- Schuldbekenntnis: Alle sprechen oder singen "Herr, erbarme dich, Christus, erbarme dich, Herr, erbarme dich" oder auf Altgriechisch "Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison".
- Gloria und Tagesgebet: Die Gemeinde singt einen fröhlichen Lobgesang auf Gott, nach einem kurzen Gebet setzt sie sich.
Wortgottesdienst:
- Lesungen aus der Bibel: Lektoren lesen ein- oder zwei Bibeltexte vor, die Gemeinde antwortet jeweils mit "Dank sei Gott". Nach der ersten Lesung singen der Kantor und die Gemeinde im Wechsel den Antwortpsalm, auf den eventuell eine zweite Lesung folgt.
- Evangelium: Zum Halleluja-Gesang stehen alle auf. Der Diakon oder Priester liest aus dem Evangelium eine Episode aus Jesu Leben vor. Nach einem erneuten Halleluja setzt sich die Gemeinde.
- Predigt: In der Predigt wird das Evangelium ausgelegt, in diesem Fall geht sie wahrscheinlich kindgerecht auf das Thema der Kommunionvorbereitung ein.
- Nach einer kurzen Stille betet die Gemeinde stehend das Glaubensbekenntnis (den Text finden Sie im "Gotteslob" unter der Nr. 3,4 oder 586,2); oft wird es aber auch als Lied gesungen.
- Es folgen die Fürbitten, die in diesem Fall wahrscheinlich von einigen der Kommunionkinder vorgetragen werden. Die Gemeinde bekräftigt diese mit einem Ruf wie "Wir bitten dich, erhöre uns" oder einem anderen Ruf, der zu Beginn der Fürbitten angesagt wird. Danach setzt sich die Gemeinde wieder hin.
Eucharistiefeier:
- Gabenbereitung und Kollekte: Gläubige (Ministranten, einige der Kommunionkinder oder ihrer Verwandten) bringen Brot und Wein zum Altar. Halten Sie Bargeld bereit: Bei der Kollekte wird für soziale Zwecke gesammelt.
- Hochgebet: Die Gemeinde erhebt sich zu "Der Herr sei mit euch" und singt das Sanctus ("Heilig, heilig, heilig"). Bei der Wandlung knien alle, deren körperlicher Zustand es zulässt, hin, die anderen bleiben stehen. Nach "Durch ihn und mit ihm…", antworten alle "Amen" und stehen auf.
- Das Vaterunser wird gebetet, danach geben sich die Gläubigen die Hand zum Friedensgruß und sagen dem Gegenüber "Der Friede sei mit dir".
- Bei der Brechung des Brotes beten alle das "Agnus Dei" ("Lamm Gottes"), knien kurz bei der Einladung zur Kommunion hin und beten das "Herr, ich bin nicht würdig…".
- Nun empfangen zunächst die Kinder ihre erste heilige Kommunion. Im Anschluss können die anderen Gläubigen zur Kommunion an den Altar vortreten. Nach dem Empfang folgt zurück am Platz ein stilles, persönliches Gebet, danach stehen alle auf und beten gemeinsam ein kurzes Schlussgebet.
Abschluss:
- Nun folgen Danksagungen, Mitteilungen und Informationen zum weiteren Tagesablauf wie etwa der Dankesvesper am Abend oder die Ministranten laden die Erstkommunionkinder dazu ein, auch Ministrant zu werden. Während dieser Verkündigungen sitzt die Gemeinde.
- Zum Segen erhebt sich die Gemeinde, bekreuzigt sich und antwortet auf das "Gehet hin in Frieden!" mit "Dank sei Gott, dem Herrn – Halleluja, Halleluja". Dann ziehen Priester, Ministranten und die Erstkommunionkinder wieder aus der Kirche aus. Nun kann man sich bis zum Ende des Schlussliedes oder des Orgelspiels noch einmal setzen. Danach können die Bekannten und Verwandten gegrüßt werden und den Kindern gratuliert werden. Diese sind nach der Messe meist vor der Kirche oder im Gemeindesaal versammelt, wo oft noch ein Gruppenfoto gemacht wird. Wenn angesagt wurde, dass die Kinder vor dem Haupteingang fotografiert werden, nutzen Sie einen anderen Ausgang.