Deutsche Bischöfe feiern 150 Jahre Bischofskonferenz
Mit einem Festakt im Fuldaer Stadtschloss hat die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag ihrer Gründung vor 150 Jahren gedacht. Dabei ermunterte der Bochumer Fundamentaltheologe Hermann Josef Pottmeyer die Christen vor Ort zu stärkerem eigenen Engagement. Papst Franziskus habe sowohl die Ortskirchen mit allen ihren Mitgliedern als auch die Bischofskonferenzen aufgewertet.
Eine "synodale Kirche" sei zum Programm des Papstes aus Argentinien geworden. Pottmeyer zitierte den Papst mit der Einschätzung, dass in einer vom Zuhören geprägten Kirche jeder etwas "zu lernen hat: das gläubige Volk, das Bischofskollegium, der Bischof von Rom". Bislang sei der Handlungsrahmen der Bischofskonferenzen noch zu gering, und das sei aus Sicht des Papstes einem zu starken Zentralismus geschuldet. Franziskus ermutige die Bischofskonferenzen zu Initiativen.
Synode für Deutschland?
Indirekt regte Pottmeyer eine Synode für die Bundesrepublik an: "Sollte sich angesichts des tiefgreifenden Umbruchs, vor dem die Kirche in unserm Land steht, wieder der Wunsch und Bedarf nach einem gemeinsamen synodalen Unternehmen ergeben, in Rom würde man heute dafür auf offene Ohren und Türen stoßen." Zentralismus und Klerikalismus würden häufig kritisiert, dienten aber "nicht selten auch als Ausrede für die eigene Passivität, da man ja doch nichts ändern und bewirken könne".
Kardinal Reinhard Marx betonte in seiner Schlusssansprache, dass die künftige Rolle der Bischofskonferenzen auch Thema der jüngsten Reformberatungen der K-9-Gruppe im Vatikan gewesen sei. Das Thema sei durchaus kontrovers diskutiert worden. Er selbst habe darauf hingewiesen, dass die Bischofskonferenzen auch dann, wenn sie vielleicht nicht göttlichen Rechts seien, dennoch unbestreitbar ein theologisches Fundament hätten. Darauf gelte es aufzubauen. (KNA)