Wenn es mal nicht das Buch oder die CD sein soll

Die zehn kuriosesten Geschenke für den Papst

Veröffentlicht am 16.09.2017 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 
Papst Franziskus zeigt "Daumen-hoch".
Bild: © KNA
Buntes

Bonn ‐ Für manchen ist es schon ein Problem, passende Geschenke für Verwandte zu finden. Was bringt man dann erst dem Papst mit? Damit man aus der Masse heraussticht, muss man sich etwas einfallen lassen.

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10. Praktisch

Wer wollte nicht schon immer mal wissen, was der Heilige Vater drunter trägt? Laut eines römischen Schneiders soll es – Wer hätte das gedacht? – eine einfache schwarze Hose sein, wie sie bei Priestern üblich ist. Was der Otto-Normal-Geistliche allerdings wohl nicht besitzt, um dem Beinkleid den richtigen Halt zu verschaffen: Hosenträger mit dem eigenen Konterfei. Die waren nämlich ein Geschenk einer Schweizer Textilfirma an den Papst und wurden mit verschiedenen Bildern von ihm bedruckt. Franziskus soll sie mit einem Lächeln entgegengenommen haben. Der ein oder andere päpstliche "Stolperer" in den vergangenen Jahren legt aber nahe, dass er die Hosenträger wohl nicht regelmäßig trägt.

9. Halsbrecherisch

Der Pontifex ist nicht mehr der Jüngste. Die Fahrt auf einer temporeichen Achterbahn samt Loopings könnte deshalb schneller zur Sedisvakanz führen, als es den meisten Katholiken lieb wäre. Daher muss zumindest die Frage erlaubt sein, was sich der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes bei seinem Geschenk an Franziskus gedacht hat. Gleich 1000 Freikarten für die Cranger Kirmes überreichte er ihm 2016 bei einer Audienz. Doch der Papst durchschaute den Attentatsversuch und lud stattdessen 700 Kinder aus den (Erz-)Bistümern Paderborn, Köln und Essen auf die Kirmes ein. Moment, nur 700? Die Ungereimtheiten konnten auch die Verantwortlichen der Kirmes nicht erklären. Falls Sie also auf dem Autoscooter in Herne von einem älteren Herrn in schwarzer Hose und Franziskus-Hosenträgern gerammt werden... Ja, er ist es!

8. Elektrisch

Was ist klein, viel zu teuer und verbraucht massig Strom? Nein, die Rede ist nicht vom neuen iPhone 8, sondern dem Geschenk, das ein Berliner Vermögensverwalter dem Papst zu seinem Geburtstag gemacht hat: einen schnuckeligen Nissan Leaf. Das Elektroauto dürfte dem Papst gefallen haben, da er sich nicht erst seit seiner Enzyklika "Laudato si" über die Verschwendung natürlicher Ressourcen echauffiert. Übrigens: Der Spender wollte dem Papst eigentlich die elektrisch betriebene Luxuslimousine Tesla Model S schmackhaft machen – doch dem war das zu dekadent. Umso verwunderlicher: Selbst den kleinen Nissan will er nach einem Jahr zurück. Geizkragen!

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7. Kindisch

Hat der Papst ein neues, heimliches Hobby? Eigentlich liest er in der Freizeit gerne oder hört Musik. Doch dann traf er auf Matthew Patrick. Der Youtuber überreichte Franziskus bei einer Konferenz im Vatikan das Computerspiel "Undertale". Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit habe ihn zu dem Geschenk inspiriert, sagte Patrick damals. Denn auch in dem Rollenspiel ginge es um tiefgreifende moralische Entscheidungen und letztlich um Barmherzigkeit. Ob Franziskus danach tatsächlich unter die Zocker gegangen ist? Beim Weltjugendtag in Polen sagte er jedenfalls kurze Zeit später: "Wir sind nicht auf die Welt gekommen, um auf dem Sofa dahin zu vegetieren, uns in die Welt der Videospiele zu begeben und stundenlang vor dem Computer zu sitzen." Naja, einen Versuch war es wert.

6. Rebellisch

Franziskus bricht gerne einmal mit den Konventionen. Was schenkt man also einem kleinen Rebellen auf dem Stuhl Petri, der seine Kirche gerne den Duft der Freiheit atmen lässt? Genau, ein Motorrad. Oder besser: gleich zwei. Auf die Idee kamen Vertreter des US-Herstellers Harley-Davidson im Sommer 2013. Ein halbes Jahr später verließ zumindest eine der Maschinen wieder den päpstlichen Besitz. Die Dyna Superglide mit stattlichen 1585 ccm Hubraum wurde im Auktionshaus Bonhams versteigert. Der Erlös: schlappe 241.500 Euro. Vom zweiten Motorrad fehlt unterdessen jede Spur. Falls Sie es also nachts in der Nähe des Petersdoms laut knattern hören: Keine Angst, der Papst kommt nur nach Hause!

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5. Diplomatisch

Der Papst weiß, was sich gehört. Bei seiner schwierigen Reise in den Kaukasus besuchte er nicht nur die katholische Minderheit in Aserbaidschan, sondern auch die Heydar-Aliyev-Moschee von Baku. Der dortige Großmufti, Allahschükür Paschazade, nutzte die Dialogbereitschaft des Papstes und den eigenen Heimvorteil jedoch schamlos für einen heimlichen Missionsversuch aus. Er überreichte dem Papst nicht nur einen Koran, den er zuvor geküsst hatte, sondern auch noch einen Gebetsteppich. "Zum Beten?", fragte Franziskus. Darauf antwortete der Großmufti mit einer Geste auf den Teppich in der Gebetsnische der Moschee: "Der hier ist für uns, dieser für Ihre Heiligkeit." Doch Franziskus wehrte den Angriff gekonnt ab: mit einem kleinen Mosaik der römischen Engelsburg als "Gegengeschenk". Hierher flohen bereits die Päpste vergangener Tage, wenn sie sich bedroht sahen…

4. Tierisch

Warum sollte sich ein Papst mit der Milch zufrieden geben, wenn er gleich die ganze Kuh haben kann? Das hat sich wohl eine Familie aus dem norditalienischen Piacenza gedacht, als sie sich auf den Weg zur Generalaudienz im Vatikan gemacht hat. Franziskus staunte nicht schlecht als er das ein Jahr alte Holsteinrind namens "Lou" erblickte, grüßte es dann aber freundlich mit erhobener Hand. Was mit dem Tier jetzt passiert? Im Vatikan wird es nach Angaben einer Sprecherin wohl nicht bleiben. Der Grund lässt sich nur erahnen: Da der Vatikan der erste CO2-neutrale Staat der Welt werden möchte, passt eine furzende Kuh augenscheinlich nicht ins Konzept!

Bild: ©Fotolia.com / Allen. G

Koka-Blätter wie diese schenkte der bolivianische Präsident Evo Morales dem Papst. Ob Franziskus sie allerdings zu sich genommen hat, ist nicht bekannt.

3. Toxisch

Konservative Katholiken werfen Franziskus schon länger vor, bei so manchen Entscheidungen "stoned" gewesen zu sein. Wie sonst lässt sich die Widersprüchlichkeit von "Amoris laetitia" zur bisherigen Lehre erklären? Wo der Papst seinen Stoff herbekommt, ist unterdessen kein Geheimnis: von Boliviens Staatspräsidenten Evo Morales. Der überreichte dem Papst bei dessen Besuch nach einer Umarmung gleich noch einen Beutel mit Kokablättern. Ob er sie konsumieren würde, entscheide Franziskus spontan, ließ der Vatikan damals verlauten. Genaues wissen wir nicht. Aber wer mit breitem Lächeln eine Kuh begrüßt…

2. Humoristisch

Ob schlechte Laune ansteckend ist? Der Psychotherapeut Salvo Noè ist davon überzeugt. Um Franziskus, der oft und gerne lacht, vor dieser Krankheit zu schützen, hat er ihm einen ganz besonderen "Impfstoff" überreicht: ein Schild mit der Aufschrift "Jammern verboten!". Dem Papst hat das Präsent so gut gefallen, dass er es umgehend an die Tür seines Büros gehängt hat. Bei Zuwiderhandlung gegen die Anweisung wird man laut Schild mit einem Geisteszustand bestraft, "in dem man schlecht gelaunt ist und eine verringerte Problemlösefähigkeit hat". Offensichtlich haben sich einige Kardinäle nicht an das Verbot gehalten.

1. Diabetisch

Pralinen oder eine Tafel Schokolade sind eine gerne verschenkte, kleine Aufmerksamkeit. Die Betonung liegt dabei jedoch auf klein. Oder auf Tafel. Regelrecht erschrocken war der Pontifex deshalb, als ihm der Verband des Lebensmittelhandwerks und die "Accademia Maestri Cioccolatieri" eine etwas andere Praline überreichten: ein Abbild seiner selbst. Lebensgroß. Aus massiver Schokolade. Rund 1,5 Tonnen soll das Ungetüm gewogen haben. Fernab davon, dass man sich nicht gerne selbst isst, hätte der Verzehr den Blutdruck des Papstes mindestens Richtung Mond oder sogar direkt in den Schoß des Vaters katapultiert. Er schenkte die Skulptur daher der örtlichen Caritas. Guten Hunger!

Von Björn Odendahl