Die "Siervas" wollen das Evangelium in die moderne Welt bringen

Diese Ordensfrauen singen für Gott und die Menschen

Veröffentlicht am 20.09.2017 um 15:46 Uhr – Lesedauer: 
Musik

Lima ‐ Sie nennen sich "Siervas", Dienerinnen, und sind es auch: elf Ordensschwestern aus Peru, die vor einigen Jahren eine Rock-Band gegründet haben. Mit ihrer Musik haben sie vor allem ein Ziel.

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Wer an Rock-Musiker denkt, hat meist eine Gruppe von ausgemergelten Männern mit langen Haaren und in schwarzer Lederkleidung im Kopf. Ganz anders die elfköpfige Gruppe "Siervas": Sie besteht komplett aus Ordensschwestern. Wenn sie auf der Bühne stehen, treten sie mit ihrer Alltagskleidung, dem schwarzen Habit mit silbernem Brustkreuz, auf. Gegründet wurde die lose Musikformation vor drei Jahren in einem Konvent des Ordens der "Dienerinnen vom Plan Gottes" in Peru. Und das eher aus einem Zufall heraus: Um sich von ihren Besuchen bei Armen und Gefangenen zu entspannen, machten die jungen Schwestern in ihrer Freizeit gemeinsam Musik. Denn alle beherrschten ein Instrument oder hatten eine besondere Beziehung zur Musik. Daraus entstand die Idee, modernen katholischen Rock zu machen. Nun singen die elf Schwestern aus Lima bereits seit einigen Jahren für Gott und die Menschen.

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Die "Siervas" (spanisch für Dienerinnen) singen auf Spanisch, haben ihre Fans aber in aller Welt. In Peru sowie den Nachbarländern Kolumbien und Ecuador sind sie schon aufgetreten. 2016 haben sie sogar für Papst Franziskus bei seinem Mexiko-Besuch gesungen. Erst vor einer Woche waren sie in den USA und gaben dort ihr Debut auf Englisch. Fanpost kommt jedoch auch aus Asien und Europa. Genauso wie ihre Anhänger sind die Bandmitglieder sehr international: Einige der elf Schwestern sind Lateinamerikanerinnen aus Peru, Chile, Venezuela, Ecuador und Argentinien, andere kommen aber ebenso aus Japan, China und von den Philippinen. Auch im Alter unterscheiden sich die Schwestern: Das Alter der Bandmitglieder liegt zwischen 20 und 50 Jahren.

Das "Evangelium in die moderne Welt bringen"

Die "Dienerinnen vom Plan Gottes" wurden 1998 in der peruanischen Hauptstadt gegründet und verstehen sich als einen modernen Orden für das 3. Jahrtausend. Inzwischen sind sie neben Latein- und Nordamerika auch in Asien und Europa tätig. Vom Charisma der Verkündigung ihres Ordens beziehen die "Rock-Nonnen" ihre Freude an der Musik. Mit ihren christlichen Songs wollen sie sich "den Erfahrungen der Menschen annähern und eine Antwort vom Glauben her geben", heißt es in der Selbstbeschreibung der Band. Sie möchten "mit modernen Rhythmen und klassischen und neuen Instrumenten" das "Evangelium in die moderne Welt bringen".

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Damit haben sie großen Erfolg: Die zwei bisherigen Alben "Ansias que queman" (Sehnsucht, die brennt) und "Hoy Despierto" (Heute wache ich auf) wurden auch international verkauft. Ihr erfolgreichster Musikclip bei Youtube ist das Lied "Confía en Dios" (Vertrau auf Gott) mit mehr als einer Million Klicks. Daher wird die christliche Band als möglicher Nominierter für die Latin Grammys gehandelt. Die ausgewählten Künstler und Gruppen sollten eigentlich am heutigen Mittwoch verkündet werden. Doch wegen des gestrigen Erdbebens in Mexiko und den Wirbelstürmen, die seit einigen Wochen die Karibik heimsuchen, wurde die Ankündigung auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die "Siervas" werden darum nicht traurig sein. Denn ihnen geht es nicht darum, Preise abzuräumen. Vielmehr rufen sie auf ihrer Facebook-Seite zum Gebet für die Opfer des mexikanischen Bebens auf. Auch ihnen soll ihre Musik eine Hilfe sein.

Von Roland Müller