Bischof Gerhard Feige über das Verhältnis des Vatikan zur Ökumene

"Dieser Besuch hat mir Mut gemacht"

Veröffentlicht am 20.11.2015 um 14:32 Uhr – Lesedauer: 
"Dieser Besuch hat mir Mut gemacht"
Bild: © KNA
Ökumene

Bonn ‐ In der Ökumene liegt dem Papst besonders die Seelsorge am Herzen, sagt Magdeburgs Bischof Gerhard Feige. Am Rande des Ad-Limina-Besuchs der deutschen Bischöfe im Vatikan äußerte er sich auch zum Stand der Vorbereitungen auf das Reformationsgedenken 2017.

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Mit seiner Aussage, die Entscheidung über das gemeinsame Abendmahl von Katholiken und Protestanten müsse am eigenen Gewissen geprüft werden, habe Franziskus auch ein Thema der zurückliegenden Familiensynode aufgegriffen, so Feige weiter. Zudem habe der Papst klar gemacht, dass keine allgemeine Zulassung von Protestanten zur Eucharistie aussprechen könne. "Das ist auch korrekt, theologisch müssen wir da weiter überlegen, um Lösungen zu finden", sagte Feige. Am Sonntag hatte Papst Franziskus eine lutherische Gemeinde in Rom besucht und sich dabei auch zum Kommunionempfang evangelischer Christen in gemischtkonfessionellen Ehen geäußert.

Im Interview äußerte sich Feige auch zum Ad-Limina-Besuch der deutschen Bischöfe, der am Freitag zu Ende ging. Bei den Gesprächen im Rat zur Förderung der Einheit der Christen sei es vor allem um das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 gegangen. Als einen der ersten konkreten Schritte der Vorbereitung nannte Feige ein zwischen Lutherischem Weltbund und päpstlichem Einheitsrat vereinbartes Gedenken am Reformationstag, dem 31. Oktober 2016, im schwedischen Lund. Insgesamt habe er das Gefühl, in Rom auch Stärkung für die Ökumene in Deutschland erfahren zu haben, so der Bischof. (kim)

Linktipp: Papst: Mehr Offenheit gegenüber Protestanten

Papst Franziskus hat die katholische Kirche zu mehr Offenheit gegenüber den Protestanten aufgerufen. Dazu gehöre es auch, die Reformation und die Person Martin Luthers aufmerksam und ehrlich neu zu bewerten, heißt es in einem Redemanuskript des Papstes.