Bistum Hildesheim gibt Gesamtkosten für Sanierung bekannt

Domhof sechs Millionen Euro teurer

Veröffentlicht am 22.04.2016 um 14:26 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Hildesheim

Hildesheim ‐ Die Sanierungskosten für den Hildesheimer Domhof haben zum zweiten Mal die Planungen überstiegen. Für die Baumaßnahmen seien insgesamt 43,2 Millionen Euro ausgegeben worden, teilte das Bistum mit.

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Damit überstiegen die Sanierungskosten zum zweiten Mal die Planungen. Ursprünglich war die Diözese von einer Gesamtsumme von 37,2 Millionen Euro ausgegangen. Im März 2015 korrigierte sie die Zahl erstmals auf 41,4 Millionen Euro. Um Gründe für die unerwarteten Mehrkosten und mögliche Regressansprüche zu ermitteln, wurde eine unabhängige Untersuchungskommission eingesetzt.

Demnach entstanden Mehrkosten "vor allem durch notwendige Mehraufwendungen an Material wie etwa Beton". Darüber hinaus habe es weitere Ausgaben gegeben, "die nicht direkt den Baumaßnahmen am Dom und am Dommuseum zuzurechnen sind" - wie etwa die Sanierung des Annenfriedhofs hinter der Apsis des Doms oder archäologische Maßnahmen.

Architekturbüro verzichtet auf Teil seines Honorars

Ein Teil der Mehrkosten hätte möglicherweise vermieden werden können, wenn das beauftragte Architekturbüro den Bauherren und die Bauleitung frühzeitig darüber informiert hätte, wie das Bistum betonte. Dazu wäre das Architekturbüro den Angaben zufolge vertraglich verpflichtet gewesen. Man habe sich deshalb außergerichtlich darauf geeinigt, dass das Architekturbüro auf einen Teil seines Honorars verzichte.

Linktipp: Bistum Hildesheim erzielt negatives Jahresergebnis

Der Diözesankirchensteuerrat des Bistums Hildesheim hat den Jahresabschluss 2014 genehmigt. Nach Informationen der Diözese erzielte sie im vergangenen Jahr ein negatives Jahresergebnis.

Zur Finanzierung des Gesamtprojekts wollte das Bistum ursprünglich rund 18,3 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln beitragen. Rund 16,4 Millionen Euro stammten von Bund, Land, Europäischer Union, diversen Stiftungen und kirchlichen Hilfswerken. Weitere 2,5 Millionen Euro sollten durch Spenden aufgebracht werden.

Der Eigenanteil des Bistums stieg den Angaben zufolge wegen der höheren Ausgaben jetzt auf 25,5 Millionen Euro. Darin enthalten seien auch Mindereinnahmen an Spenden in Höhe von 1 Million Euro. Die Einnahmen waren den Angaben zufolge vom Fundraising prognostiziert worden, aber nicht eingetroffen. Zudem seien in die Schlussrechnung Personal- und Projektleitungskosten sowie Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit eingeflossen, die zum Vorhaben der Domsanierung dazugehört hätten, aber in der ursprünglichen Kalkulation bisher nicht berücksichtigt worden seien. (KNA)