Peter Wünsche kritisiert Förderung von Überfremdungsängsten durch Politik

Domkapitular verlässt CSU "aus Gewissensgründen"

Veröffentlicht am 01.07.2018 um 12:48 Uhr – Lesedauer: 
Politik

Bamberg ‐ Mehr als 40 Jahre war er Mitglied der CSU, doch nun ist es Peter Wünsche zu viel geworden: Der Bamberger Domkapitular tritt aus der Partei aus - und hat eine Botschaft an die Politiker.

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Peter Wünsche (64), Bamberger Domkapitular, ist nach 44 Jahren aus der CSU ausgetreten. Aus Gewissensgründen könne er nicht mehr bleiben, schrieb der Geistliche auf Facebook. Obwohl er "nie ein politischer Prälat" gewesen sei, könne er auch als passives Mitglied die derzeitige Linie "nicht mehr mittragen". Zur Begründung verwies Wünsche auf die Flüchtlingspolitik.

"Ein Wahlkampf als Wettbewerb in Asylverhinderung, diskriminierende Worte wie 'Asyltourismus' und 'Asylwende', die mutwillige Demontage der Kanzlerin, eine Politik, die Überfremdungsängste auf- statt abbaut: Das geht nicht mit meinem Wertesystem zusammen." Wünsche beklagte, dass sein Post auch auf "rechten Seiten" geteilt werde. Zwischen ihm und der AfD stehe "nach wie vor ein Abgrund". Der Vater des Geistlichen, Paul Wünsche (1922-2016), war 22 Jahre CSU-Landtagsabgeordneter und zehn Jahre Stadtrat in Bamberg.

In einem weiteren Facebook-Kommentar schreibt Peter Wünsche, sein Vater "wäre entsetzt über das Verhalten der derzeitigen CSU-Führung". Die Partei verliere die bürgerliche Mitte, zu der auch er sich zähle. Er hoffe, dass sich die CSU "auf ihre christlichen und sozialen Wurzeln rückbesinnt". (rom/KNA)

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