Niederländische Zeitung prognostiziert Umwidmung tausender Kirchen

Eine von drei Kirchen wird umgewidmet

Veröffentlicht am 08.12.2016 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
Niederlande

Amsterdam ‐ 900 Kirchengebäude hat die niederländische Organisation "Reliplan" bereits neuen Nutzern vermittelt. Und in den nächsten Jahren sollen noch tausende folgen. Käufer für profanierte Kirchen gibt es genug.

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Immer weniger Kirchen in den Niederlanden werden für ihren ursprünglichen Zweck genutzt. Von rund 6.000 Gotteshäusern werde mindestens ein Drittel in den kommenden 10 bis 15 Jahren ihre religiöse Funktion verlieren, berichtet die niederländische Zeitung "Trouw" (Donnerstag) unter Berufung auf den staatlichen Dienst für Kulturerbe. Bereits im Jahr 2013 hatte Kardinal Willem Eijk, Erzbischof von Utrecht, angegeben, zwei Drittel der Kirchen würden bis 2025 schließen. An diesem Donnerstag beraten Kirchengemeinden, Experten und Politiker nahe Amsterdam über die Weitergabe von Wissen zur Umwidmung von Kirchen.

Die Nachfrage nach Kirchengebäuden sei groß, berichtet die Zeitung. Bei der Organisation "Reliplan", die sich mit dem Kauf und Verkauf von Kirchen beschäftigt, hätten 2.500 Organisationen ein Kirchengebäude angefragt; darunter auch IT-Unternehmen. Oft fehle der Organisation zufolge jedoch das Geld, eine Kirche zu renovieren. Das sei auch der Grund, warum viele Kirchen ungenutzt blieben. Zudem wüssten viele Kommunen nicht, wie sie einen Kirchenverkauf angehen sollten und hätten keine Vision für ihre Kirche. "Reliplan" wandelte eigenen Angaben zufolge in den vergangenen 25 Jahren 900 Kirchen in Museen, Kindergärten, Gesundheitszentren, Zahnarztpraxen, Seniorenwohnungen und Yoga-Zentren um. (KNA)

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