Einsiedelei in Saalfelden wieder besetzt

Eremit vermisst belgische Pommes

Veröffentlicht am 02.05.2017 um 12:06 Uhr – Lesedauer: 
Tradition

Saalfelden ‐ Als Eremit lebt er ohne Strom und fließendes Wasser. Doch für Stan Vanuytrecht ist der lukullische Verzicht schlimmer, als der materielle. Bei der "flüssigen Nahrung" hat er aber schon Ersatz gefunden.

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Die Einsiedelei in Saalfelden ist wieder besetzt. Der neue Eremit, Stan Vanuytrecht, hat allerdings mehr mit kulinarischem als mit materiellem Verzicht zu kämpfen. Das sagte er bei einer Pressekonferenz am Samstagnachmittag dem Onlineportal religion.ORF.at: "Wahrscheinlich werde ich die belgischen Pommes Frites mit Steak am meisten vermissen."

Obwohl er auf alles Materielle verzichtet, habe seine neue Lebensaufgabe mit einer Neuanschaffung starten müssen. Sein altes Auto, ein Trabi, wurde laut Vanuytrecht durch einen Geländewagen ersetzt. In einem anderen Punkt würde die Umstellung auf sein neues Leben ihm aber leichter fallen: "Vor drei Wochen trank ich das Lagerbier hier und das ist so gut wie das belgische Bier."

Der Diakon ist der 34. Eremit der 350 Jahre alten Einsiedelei. In Saalfelden wird Vanuytrecht auf 1.400 Metern Höhe in einer Klause ohne Strom und fließendes Wasser leben. Dort befindet sich eine der letzten bewohnten Einsiedeleien in Europa. Anfang 2017 hatten Stadt und Pfarrei Saalfelden einen neuen Bewohner gesucht, der in der "Saison" von April bis November in die Eremitage zieht. Im Winter ist sie nicht bewohnbar. Seit dem 16. Jahrhundert wird dort ein Bildnis des heiligen Georg verehrt. (jcm)