Staatsanwaltschaft sieht keine Hinweise auf mögliche Straftaten

Ermittlungen gegen Kardinal Barbarin eingestellt

Veröffentlicht am 01.08.2016 um 18:46 Uhr – Lesedauer: 
Ermittlungen gegen Kardinal Barbarin eingestellt
Bild: © KNA
Missbrauch

Paris ‐ Gegen Kardinal Philippe Barbarin wird nicht weiter ermittelt. Es gibt demnach keine Hinweise auf Straftaten des Lyoner Erzbischofs. Ihm waren Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen vorgeworfen worden.

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Der Anwalt Barbarins, Andre Soulier, begrüßte die Entscheidung laut dem Fernsehsender France Info, betonte jedoch zugleich, diese komme nicht überraschend. Es gehe nun nicht darum, zu triumphieren oder Revanche zu fordern, sondern allein um die Feststellung, dass Barbarin und seine Mitarbeiter keine Fehler gemacht hätten. Der Kardinal sei in Gedanken stets bei den Opfern, so Soulier.

Dem Erzbischof von Lyon war vorgeworfen worden, einen Priester nicht suspendiert zu haben, der einen damals 16-Jährigen sexuell missbraucht haben soll. Der als "Pierre" bezeichnete Kläger, heute ein ranghoher Ministerialbeamter, wirft dem Pfarrer Jerome Billioud vor, 1990 bei einer Ferienfreizeit in Biarritz auf ihn masturbiert zu haben. Mit drei weiteren Personen wandte er sich Mitte Februar an die Behörden; eine Voruntersuchung wegen "Nichtanzeige eines Verbrechens" gegen Barbarin wurde eingeleitet, sein Bischofssitz durchsucht. Im Juni wurde Barbarin verhört.

Erzbischof räumte Fehler bei der Amtsführung ein

Der Kläger hatte angegeben, Barbarin habe im persönlichen Gespräch ihm gegenüber eingeräumt, genau über den Fall Bescheid zu wissen. Dennoch habe er den Vorfall weder den Strafbehörden mitgeteilt noch den Priester aus der Seelsorge entfernt. Er suspendierte den Priester erst im August 2015. Barbarin führt an, er habe nicht gewusst, dass der Priester rückfällig geworden sei. Der Erzbischof betonte wiederholt, mit der Justiz kooperieren zu wollen. Im April erklärte er, es habe Fehler bei der Ernennung einiger Priester gegeben, und entschuldigte sich bei den Opfern. (KNA)

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