Mönche waren 1996 von Islamisten entführt und enthauptet worden

Ermordete Trappisten sollen seliggesprochen werden

Veröffentlicht am 14.07.2016 um 10:40 Uhr – Lesedauer: 
Seligsprechung

Rom ‐ Ihr Schicksal berührte die Welt: 1996 wurden sieben Trappistenmönche aus dem algerischen Kloster Tibhirine von Islamisten entführt und später enthauptet. Jetzt sollen die Mönche seliggesprochen werden.

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Während des Bürgerkriegs in Algerien überfiel Ende März 1996 eine Gruppe Bewaffneter das Trappisten-Kloster im Atlas-Gebirge. Zu der Tat bekannte sich die terroristische Splittergruppe Groupe Islamique Arme. Sie forderte die Freilassung eines ihrer Anführer. Ende Mai wurden die abgetrennten Köpfe der Mönche gefunden, die Körper blieben verschwunden. Bis heute ist unklar, ob die Trappisten von ihren Entführern oder vom algerischen Militär getötet wurden. Der französische Regisseur Xavier Beauvois griff im Jahr 2010 die Ereignisse in seinem vielfach preisgekrönten Film "Von Menschen und Göttern" auf.

Die getöteten Ordensleute hätten das Antlitz Jesu Christi in der muslimischen Welt sein wollen, sagte der Trappist Thomas Georgeon dem "Avvenire". Der Ordensmann ist ein sogenannter Postulator, eine Art Anwalt für die Seligsprechung. Sie ist eine Vorstufe zur Heiligsprechung; im Unterschied zu Heiligen dürfen Selige nur regional verehrt werden. Zusammen mit den Trappisten sollen zwölf weitere Katholiken seliggesprochen werden, die in den 1990er Jahren in Algerien getötet wurden. Unter ihnen ist der Bischof von Oran, Pierre Claverie (1938-1996), der wenige Monate nach den Trappisten durch ein Bombenattentat am Eingang seiner Bischofskirche ums Leben kam. (KNA)