Kinder müssten keine "fertigen Helden oder durchgestylte Vorzeigebabies" sein

Erzbischof Burger warnt vor Pränataldiagnostik

Veröffentlicht am 25.04.2017 um 12:25 Uhr – Lesedauer: 
Lebensschutz

Freiburg ‐ Moderne Medizin hat viele Vorteile, aber auch Schattenseiten. Daher ist es bei der Pränataldiagnostik für den Freiburger Erzbischof Stephan Burger wichtig, dass sie "überlegt" angewandt wird.

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Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat an werdende Eltern appelliert, sorgsam und überlegt mit vorgeburtlichen Untersuchungen umzugehen. Die Möglichkeiten immer präziserer pränataler Diagnostik könnten Betroffene unter psychischen Druck setzen und schwierige Fragen aufwerfen, betonte der Bischof in einem Beitrag für die Freiburger Bistumszeitung "Konradsblatt". Manche hätten den Eindruck, dass nur ein vollständig gesundes Kinder zur Welt kommen dürfe.

Burger wandte sich gegen Schwangerschaftsabbrüche nach einer vorgeburtlichen Diagnose von Trisomie 21. "Zu keiner Zeit hatten Menschen mit Downsyndrom so große Entwicklungschancen wie heute", argumentierte der Bischof. Der Fortschritt der Medizin wirke hier paradox: "Während die Medizin dabei hilft, dass die Betroffenen immer besser leben können, führt sie gleichzeitig dazu, dass immer weniger eine Chance bekommen, überhaupt zu leben."

Stephan Burger ist seit 2015 Erzbischof von Freiburg.
Bild: ©KNA

Stephan Burger ist seit 2015 Erzbischof von Freiburg.

Im Blick auf die am Samstag beginnende Aktionswoche der Kirchen zum Lebensschutz rief er dazu auf, sich im persönlichen Umfeld für eine familienfreundliche Gesellschaft zu engagieren. Jeder solle zeigen, dass Kinder wirklich erwünscht seien, ohne dass sie "fertige Helden oder durchgestylte Vorzeigebabies seien müssen".

Die diesjährige "Woche für das Leben" steht unter dem Motto "Kinderwunsch - Wunschkind - Designerbaby". Bundesweit gibt es ab Samstag in Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen. (KNA)