Sondergesandter für Religionsfreiheit fordert Anerkennung als Genozid

EU-Gesandter: Es ist ein Völkermord an Christen

Veröffentlicht am 01.12.2016 um 14:03 Uhr – Lesedauer: 
Christenverfolgung

Brüssel ‐ Radikale Islamisten verüben Gräueltaten gegen Christen, wie man es bisher nicht kannte, sagt der EU-Sondergesandte für Religionsfreiheit. Er fordert einen neuen Umgang mit dem Terror.

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Der EU-Sondergesandte für Religionsfreiheit außerhalb der Union, Jan Figel, fordert die Anerkennung des Völkermords an Christen im Nahen Osten. "Der IS hat Christen, Jesiden und andere in einer noch nie dagewesenen Form verfolgt", sagte Figel der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) im Interview am Donnerstag in Brüssel. Es sei wichtig, diese Ereignisse auch als Genozid zu bezeichnen. Denn daraus leite sich in internationalem Recht auch die Verpflichtung ab, zu handeln, so der Sondergesandte.

Zur Position der Slowakei in der Flüchtlingskrise sagte er, dass der Vorschlag der EU-Kommission für verbindliche Flüchtlingsquoten kein guter Anfang gewesen sei und zu vielen Falschinterpretationen geführt habe. Die Quote sei nicht umsetzbar. "Die Flüchtlinge wollten nicht in irgendein europäisches Land, sondern hatten ein Ziel", sagte Figel. Obwohl die slowakische Regierung den EU-Ansatz abgelehnt habe, habe sie allerdings auch keine bessere, konkrete Alternative vorgeschlagen. (KNA)

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