Radikale Hindus fordern Christen zur Konversion auf

Extremisten verhindern Kirchenneubau

Veröffentlicht am 25.08.2016 um 16:50 Uhr – Lesedauer: 
Indien

Neu Delhi ‐ Radikale Hindus haben mit dem Bau einer Mauer den Zugang zum Rohbau einer katholischen Kirche versperrt. Die Aktion steht symbolisch für die schlechte Lage der Christen in Indien.

  • Teilen:

Im indischen Bundesstaat Chhattisgarh haben mehr als 2.000 radikale Hindus den Bau einer Kirche verhindert und den Christen gedroht, sollten sie nicht zum Hinduismus übertreten. Die Extremisten hätten durch den Bau einer Mauer den Zugang zum Rohbau der Kirche versperrt, berichtet der asiatische katholische Pressedienst Ucanews (Donnerstag). Die Hindu-Aktivisten könnten schalten und walten, wie es ihnen gefalle, wird ein Gemeindemitglied zitiert; "sie haben die Unterstützung der Polizei und der Behörden."

„Jeder, der ein Christ sein will, muss mit dem Märtyrertod rechnen.“

—  Zitat: Katholikenrat im indischen Bundesstaat Chhattisgarh

Eine Minderheit in einer desolaten Lage

Der Rat der Katholiken von Chhattisgarh beschrieb die Lage der Christen gegenüber Ucanews als äußerst schlecht: "Jeder, der ein Christ sein will, muss mit dem Märtyrertod rechnen." Die Zunahme von Angriffen auf Christen, Priester, Ordensfrauen und kirchliche Einrichtungen gebe Anlass zu großer Besorgnis. In Chhattisgarh sind Christen eine kleine Minderheit von weniger als einem Prozent der Bevölkerung.

Seit Mai 2014 wird Indien von der Bharatiya Janata Partei (BJP) regiert, die auch die Landesregierung von Chhattisgarh stellt. Die BJP gilt als politischer Arm der hindu-nationalistischen Hindutva-Bewegung. Diese fundamentalistische Gruppierung strebt ein Indien unter hinduistischer Vorherrschaft an. Unter der BJP-Regierung haben Fälle von Unterdrückung und gewaltsamen Ausschreitungen radikaler Hindus gegen Christen und Muslime sprunghaft zugenommen. (KNA)