Feige: Obergrenzen sind keine Lösung
Auch "Obergrenzen" seien keine menschenwürdige Lösung. Feige betonte: "Im Umgang mit den Flüchtlingen wird sich zeigen, wes Geistes Kind unsere Gesellschaft wirklich ist, ob sie satt und zufrieden nur um sich selbst kreist, sich ängstlich abschottet und fremde Not verdrängt, oder ob sie weltoffen und fantasievoll mit dazu beiträgt, die anstehenden Herausforderungen konstruktiv und menschenfreundlich zu bewältigen." Er hoffe, dass sich die Gesellschaft auch in der gegenwärtig schwierigen Situation "als menschenfreundlich bewährt und nicht rechts- wie linksradikale Kräfte oder 'zündelnde Biedermänner' an Einfluss gewinnen".
„Im Umgang mit den Flüchtlingen wird sich zeigen, wes Geistes Kind unsere Gesellschaft wirklich ist.“
Zugleich forderte der Bischof noch stärkere politische Bemühungen, für eine solidarische Zivilgesellschaft und eine neue Kultur der Mitmenschlichkeit. "Wesentlich wird aber nun sein, dass auch die Integration gelingt, dass sich sowohl die Zuwanderer als auch die Einheimischen füreinander öffnen und miteinander arrangieren", so Feige. Dazu seien Bildungs- und Berufsperspektiven notwendig, ebenso wie Interesse und Wertschätzung im ganz alltäglichen Umgang.
Feige zeigt sich beeindruckt vom Engagement der Helfer
Feige dankte allen haupt- und ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer: "Ich bin beeindruckt davon, dass Sie sich nicht einschüchtern oder beirren lassen, auch wenn Sie manchmal beschimpft werden oder sogar tätlichen Übergriffen ausgesetzt sind." Gerade in Ostdeutschland würden nicht nur die Flüchtlinge selbst, sondern auch deren Helfer "in einem erschreckenden Ausmaß attackiert". Der Bischof betonte, er sei stolz auf den selbstlosen Einsatz, den Mut und die Beharrlichkeit so vieler Christen in seinem Bistum bei der Flüchtlingshilfe. (KNA)