Magdeburger Bischof Gerhard Feige zum Reformationsgedenken 2017

Feige: Ökumene ist ein Lernprozess

Veröffentlicht am 19.04.2016 um 19:00 Uhr – Lesedauer: 
Ökumene

Leipzig ‐ Für den Magdeburger Bischof Gerhard Feige führt Ökumene im besten Fall zu einer gegenseitigen Bereicherung. Mit Blick auf das Reformationsgedenken 2017 warnte er vor konfessionellen Abgrenzungen. Stattdessen solle das Verbindende gesucht werden.

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Am 31. Oktober 2017 jährt sich der legendäre Thesenanschlag des Reformators Martin Luthers (1483-1546) an der Wittenberger Schlosskirche zum 500. Mal. Es sei zu wünschen, dass sich katholische und evangelische Christen "im Kontext von 2017 näher und besser kennenlernen, dass wir die Stärken im anderen anerkennen und auch den Mut haben, Schwächen oder Verdunkelungen des Evangeliums in der eigenen Kirche einzugestehen", betonte Feige, der auch Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz ist. Ökumene brauche Geduld, Zuwendung, Verständnis und einen langen Atem, auch "über das Reformationsgedenken 2017 hinaus".

Dass "die evangelische Kirche dieses Fest zum Anlass nimmt, sich ihrer eigenen Wurzeln und Glaubenstraditionen zu vergewissern", sei legitim, so der Bischof weiter. Dies dürfe aber nicht zu "neuen konfessionellen Abgrenzungen führen". Irritationen in den Vorbereitungen auf das Gedenken sollten daher von beiden Seiten "deutlich benannt werden". Feige betonte, statt immer nur das Trennende zwischen den Konfessionen zu sehen, solle bei den Feiern 2017 das Gemeinsame in den Mittelpunkt gestellt werden. "Von der Frohen Botschaft überzeugen können nur Menschen, die ihr Christsein authentisch leben", so der Bischof. Dies sei auch ein ökumenischer Auftrag. "Wie überzeugend können wir sein, wenn wir noch in getrennten Kirchen leben und damit offensichtlich dem Willen Jesu Christi widersprechen?" Katholische und evangelische Christen seien "berufen, gemeinsam die großen Taten des Herrn zu verkünden". (KNA)

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