Anschlag auf koptische Christen in Ägypten

Feuer nach Gerücht über Kirchenbau

Veröffentlicht am 09.07.2016 um 17:34 Uhr – Lesedauer: 
Ägypten

Vatikanstadt ‐ In Ägypten haben aufgebrachte Muslime vier Häuser koptischer Christen in Brand gesetzt. Der Auslöser des Anschlags soll ein Gerücht gewesen sein. Die Gemeinde fordert nun eine Bestrafung der Täter.

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Die Nachricht vom Kirchenbau brachte demnach der Eigentümer der Grundstücke, auf denen die Kirche entstehen sollte, in Umlauf, dementierte sie jedoch später. Die örtliche Polizei habe das Dementi bestätigt. Der Vorfall, an dem laut Fides rund 300 Muslime beteiligt waren, habe sich bereits "Anfang der Woche" ereignet.

Die koptische-orthodoxe Gemeinde in Samalut übte unterdessen Kritik am Verhalten der lokalen Behörden, wie Fides weiter berichtete. Diese hätten nach dem Anschlag ein sogenanntes "Schlichtungsverfahren" eingeleitet. Die Gemeinde fordere hingegen eine Bestrafung der Täter auf Grundlage der geltenden Gesetze. Sie beklagte demnach, dass es für die Opfer solcher Anschläge oft keine Gerechtigkeit gebe.

Ordensfrau bei Schießerei umgekommen

Bereits am Dienstag starb in Ägypten eine koptisch-orthodoxe Ordensfrau unter tragischen Umständen: Ihr Fahrzeug geriet auf dem Weg von Kairo zu einem Kloster bei Alexandria in eine Schießerei zweier verfeindeter Clans, berichtete Fides im Anschluss. Die Ordensfrau wurde von einer umherirrenden Kugel getroffen. Ihre zwei Mitschwestern und der Fahrer blieben unverletzt. Zunächst wurde von einem Anschlag auf das Fahrzeug berichtet, was jedoch von der Polizei in Guizeh, die in dem Fall ermittelt, dementiert wurde. (luk/KNA)