Der FC Bayern München bringt dem Papst eine Millionenspende

Gastspiel beim Papst

Veröffentlicht am 22.10.2014 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Bild: © KNA
Fußball

Vatikanstadt ‐ Nach einer fulminanten Begegnung auf dem Platz mit dem AS Rom in der Champions League am Dienstagabend wartete heute auf Spieler und Verantwortliche des FC Bayern München das nächste hochklassige Aufeinandertreffen: Papst Franziskus hatte die Roten aus München zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen. Eine Sammlung von Berichten zu diesem Treffen aus den Sozialen Netzwerken.

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Das Gruppenspiel der UEFA Champions League zwischen den Münchner Bayern und dem AS Rom, dem Zweitplatzierten der italienischen Liga in der vergangenen Saison, sorgte bereits für großes Aufsehen. Das italienische Fachblatt "La Gazzetta dello Sport" bezeichnete den unerwarteten 7:1-Sieg des deutschen Rekordmeisters gar als "Sacco di Roma" - eine Anspielung auf die Plünderung Roms durch Söldnerheere im 16. Jahrhundert. Auch der ehemalige englische Fußballprofi und heutige BBC-Kommentator Gary Lineker bemühte auf Twitter historische Bilder zur Beschreibung dieses Spiels:

("Bayern München hauen in der italienischen Hauptstadt sieben rein. Rom war nicht so verbrannt seit Nero seine Leier ausgepackt hat.")

Aber schon kurz nach dem Spiel wurde das Augenmerk auf den nächsten Höhepunkt der Italienfahrt der Fußballer aus der bayerischen Landeshauptstadt gerichtet. Papst Franziskus hatte sie nämlich anlässlich des Besuchs in der Ewigen Stadt zu sich in den Vatikan eingeladen. Angesichts des euphorisierenden Fußballspiels witterte da mancher gleich die nächste Überraschung:

Natürlich hatten die Spieler zum Treffen aber keine kirchenpolitischen Forderungen mitgebracht. Dafür jede Menge Vorfreude, wie man so mancher Äußerung in den Sozialen Netzwerken entnehmen kann. FCB-Innenverteidiger Jérôme Boateng meldete sich wohl direkt aus dem Mannschaftsbus:

("Guten Morgen! Wir sind jetzt auf dem Weg zur Audienz mit dem Papst.")

Auch WM-Siegtorschütze Mario Götze konnte sein Smartphone nicht in der Tasche lassen und verbreitete den ersten Blick auf Papst Franziskus gleich auf der Bilderplattform Instagram:

Von einer "Riesenehre" sprach auch der offizielle Twitter-Kanal des FC Bayern München:

Gleich in drei Sprachen freute sich der brasilianische Bayernkicker Dante über das Treffen mit dem Pontifex:

Mit Lob für den Fußball der Bayern sparte Franziskus bei dem Treffen zwar nicht, das Spiel vom Vorabend wollte er aber lieber unkommentiert lassen, hieß es in Medienberichten. Dafür gab es für jeden Besucher ein Erinnerungsstück in Form eines Rosenkranzes. Dem Autor des Berichts auf der Seite des FC Bayern München war wohl leider nicht bewusst, worum es sich dabei handelt (Anm.: Der Fehler in der Meldung wurde zwischenzeitlich korrigiert):

Natürlich kam auch die Delegation des gut betuchten Fußballclubs nicht mit leeren Händen in den Vatikan. Die Weltmeister Philipp Lahm und Manuel Neuer überreichten Franziskus ein Trikot mit den Unterschriften aller Spieler – natürlich mit angepasster Rückennummer und Spielernamen:

FCB-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge überbrachte dann ein noch größeres Geschenk: Der Club wird im nächsten Jahr ein Freundschaftsspiel austragen, von dessen Erlös die Bayern dem Papst eine Million Euro für caritative Zwecke seiner Wahl zur Verfügung stellen wollen.

Einige Fans freuten sich nach der Bekanntgabe dieses Geschenks schon auf ein außergewöhnliches Auswärtsspiel und einen neuen Punkt auf ihrer persönlichen Fußballlandkarte:

Franziskus erinnerte sich bei dem Treffen daran, dass er Rummenigge in den 1980er Jahren noch selbst als aktiven Spieler im Stadion gesehen hatte. Andere "Originaltöne" von der Audienz dürfen hingegen wohl getrost im Reich der Legenden verortet werden:

Während sich Spieler und Verein beeindruckt von der Audienz zeigten und Papst Franziskus wohl Freude an der Millionenspende haben dürfte, ist in den Sozialen Netzwerken auch einige Kritik am Treffen in Vatikan zu lesen:

Einige sehen im Vatikan-Besuch der Bayern und der Spende nur eine PR-Maßnahme:

Auch ob der Heilige Stuhl der richtige Empfänger einer solchen Spende ist, ist nicht für jeden offensichtlich:

Während sich die Fans noch über Sinn und Unsinn des Besuchs beim Heiligen Vater streiten, geht es für die Spieler wieder zurück nach München. Denn schließlich ist nach dem Spiel vor dem Spiel.

Von Kilian Martin