Genn setzt im Kommunionstreit auf Vatikan-Vermittlung
Im Streit um den Kommunionempfang nicht-katholischer Ehepartner setzt Münsters Bischof Felix Genn auf die Vermittlung im Vatikan. "Mir ist sehr daran gelegen, dass wir in dieser Frage miteinander Frieden finden", sagte er am Donnerstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Münster. Dem diene das Gespräch, zu dem unter anderen die Kardinäle Reinhard Marx und Rainer Maria Woelki sowie er selber eingeladen seien.
Genn betonte, dass er nicht zu den sieben Bischöfen gehöre, die sich an einem Beschluss der Bischofskonferenz stören. Er teile in der Sache das Mehrheitsvotum, wonach evangelische Ehepartner von Katholiken in Einzelfällen zur Kommunion zugelassen werden sollen. "Ich habe aber Verständnis für die Gewissensfragen der anderen Mitbrüder", sagte der Bischof. Über die Form ihrer Einwände sei er aber nicht glücklich gewesen.
Vertiefendes und klärendes Gespräch
Die Vollversammlung der Bischofskonferenz hatte im Februar in Ingolstadt mit großer Mehrheit eine bislang unveröffentlichte Handreichung über den Kommunionempfang für nichtkatholische Ehepartner beschlossen. Die sieben Bischöfe, darunter der Kölner Kardinal Woelki, wandten sich daraufhin in einem Brief an den Vatikan und baten um Klärung der Frage, ob eine solche Regelung von einer einzelnen Bischofskonferenz beschlossen werden kann.
Auf Einladung der vatikanischen Glaubenskongregation ist ein noch nicht zeitlich festgelegtes "vertiefendes und klärendes" Gespräch in Rom geplant. Daran teilnehmen sollen neben dem Konferenz-Vorsitzenden Marx, Woelki und Genn auch die Bischöfe Gerhard Feige (Magdeburg) und Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), die der Ökumene- und der Glaubenskommission vorsitzen. Auch der Sekretär der Bischofskonferenz, Jesuitenpater Hans Langendörfer, ist eingeladen. (KNA)