Benediktinerpater wehrt sich gegen "Bunte"-Berichterstattung

Grün: Habe keine Millionen verzockt

Veröffentlicht am 08.05.2018 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
Anselm Grün, ein älterer Benediktinermönch mit langem grauen Bart und schulterlangen Haaren.
Bild: © KNA
Orden

Münsterschwarzach ‐ 10 Millionen Euro soll Anselm Grün als Finanzchef der Abtei Münsterschwarzach "verzockt" haben. Das sagt zumindest die "Bunte". Nun meldet sich der Benediktiner selbst zu Wort - und zeigt sich verärgert.

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Benediktinerpater Anselm Grün ist Berichten entgegengetreten, er habe in seiner Zeit als Finanzchef der Abtei Münsterschwarzach an der Börse zehn Millionen Euro verloren. "Ich habe keine Millionen verzockt", schrieb Grün am Dienstag auf Facebook. Der 73-Jährige bezog sich dabei auf eine entsprechende Meldung der Illustrierten "Bunte", über die am vergangenen Freitag auch katholisch.de berichtet hatte.

"Ich bin sehr ärgerlich, dass die 'Bunte' das Interview mit Nina Ruge, das um den Weg zur inneren Zufriedenheit kreiste, dazu benutzt hat, auf einmal die Aussagen über Geld, die nach dem Interview stattfanden, so reißerisch aufzumachen", schrieb Grün weiter. Er habe gegenüber der Illustrierten lediglich gesagt, dass aufgrund der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008 auch das Depot der Abtei "für einige Zeit im Minus" gewesen sei. "Das ist jedem Vermögensverwalter so passiert. Aber nach zwei Jahren war alles wieder ausgeglichen", betonte der Benediktinerpater.

Grün: Habe sehr erfolgreich Geld für die Abtei angelegt

Er habe in seiner Zeit als Finanzchef von Münsterschwarzach "sehr erfolgreich das Geld für die Abtei angelegt und dadurch die Möglichkeit geschaffen, unser Ökoprojekt zu finanzieren und die Schule zu finanzieren", so Grün weiter. Entscheidend sei das langfristige Ergebnis der Geldanlagen; dass einzelne Posten zwischendurch ein Minus einbrächten, sei normal. "Aber wenn die Anlagen gut gestreut sind, besteht da keine Gefahr", erklärte der Benediktinerpater. Grün war von 1977 bis 2013 Cellerar der fränkischen Abtei und in dieser Funktion für die wirtschaftlichen Belange des Klosters zuständig.

Grün betonte auf Facebook zudem, dass er immer nur in Aktien investiert habe, die ethisch vertretbar seien. Zudem habe er niemals Spendengelder für Finanzanlagen genutzt. "Die Spenden für die Mission werden sofort weiter geleitet. Aber für die Zukunft der Abtei ist es eben wichtig, kreativ mit dem Geld umzugehen", so der Benediktinerpater. Auf diese Weise seien auch die Arbeitsplätze der mehreren hundert Mitarbeiter der Abtei gesichert worden. (stz)

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