"Gutmensch" ist "Unwort des Jahres"
"Die Verwendung dieses Ausdrucks verhindert einen demokratischen Austausch von Sachargumenten", sagte Janich. Der Ausdruck "Gutmensch" wurde 64 Mal und damit am dritthäufigsten eingesendet.
Der Begriff "Gutmensch" floriere nicht mehr nur im rechtspopulistischen Lager als Kampfbegriff, sondern werde auch von Journalisten in Leitmedien als Pauschalkritik an einem "Konformismus des Guten" benutzt. "Die Verwendung dieses Ausdrucks verhindert einen demokratischen Austausch von Sachargumenten", sagte Janich. Im gleichen Zusammenhang rügen die Sprachkritiker auch die ebenfalls eingesandten Wörter "Gesinnungsterror" und "Empörungs-Industrie".
"Hausaufgaben" und "Verschwulung" auf den Plätzen zwei und drei
Auf Platz zwei der Unwort-Rangliste setzte die Jury den Begriff "Hausaufgaben" im Zusammenhang mit Griechenland sowie den Ausdruck "Verschwulung". Zum "Unwort des Jahres 2014" war die Parole "Lügenpresse" vgewählt worden. Sie wird vor allem vom islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bündnis genutzt. Im Jahr 2013 war "Sozialtourismus" das "Unwort", davor "Opfer-Abo" (2012) und "Döner-Morde" (2011).
Neben dem "Unwort des Jahres" gibt es auch das "Wort des Jahres". Dieser Begriff wird von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden gewählt. Für 2015 entschied sie sich Mitte Dezember für den Begriff "Flüchtlinge". Diese Bezeichnung sei im deutschen Wortschatz stark verankert, hieß es zur Begründung. Das Wort "Flüchtlinge" bringe die zentrale gesellschaftliche Diskussion auf den Punkt. (stz/dpa/KNA)