Franziskus wirbt außerdem für eine frühe Kindstaufe

Hausaufgabe vom Papst: Taufdatum recherchieren

Veröffentlicht am 11.04.2018 um 13:15 Uhr – Lesedauer: 
Papst Franziskus spendet einem Kind bei der traditionellen Messe am Fest "Taufe des Herrn" das Sakrament der Taufe.
Bild: © KNA
Sakramente

Vatikanstadt ‐ Den eigenen Geburtstag? Kennt und feiert jeder. Den Namenstag? Kennen und feiern bereits immer weniger Menschen. Noch dramatischer steht es allerdings um das Taufdatum. Doch das will Franziskus nun ändern.

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Papst Franziskus hat den Zuhörern seiner wöchentlichen Generalaudienz eine Hausaufgabe mitgegeben: Das eigene Taufdatum recherchieren. Wohl jeder kenne sein Geburtsdatum; das der Taufe - "Grundlage des ganzen christlichen Lebens" - sei jedoch den meisten unbekannt, so das Kirchenoberhaupt am Mittwoch auf dem Petersplatz. "Jeder sollte sein Taufdatum kennen, es ist ein zweiter Geburtstag, das Datum der Wiedergeburt", sagte Franziskus. Der alte, sündige Mensch werde durch das Taufwasser gereinigt und wiedergeboren. Der Papst begann damit eine neue Vortragsreihe bei seiner Generalaudienz. In deren Zentrum soll die Taufe stehen.

Ausdrücklich warb Franziskus für eine frühe Taufe; jedes Kind müsse die Möglichkeit haben, durch die Taufe den Heiligen Geist in sich zu tragen, der es durch das Leben führe. Wer die Taufe von Kleinkindern kritisiere, da diese nicht verstünden, worum es gehe, habe "kein Vertrauen in den Heiligen Geist". Seine deutschsprachigen Zuhörer rief er auf: "In der Taufe hat uns der Herr zu einer neuen Schöpfung gemacht. Werdet Missionare dieses neuen Lebens und dieser Liebe. Der Papst zählt auf euch!"

Papst spendet regelmäßig selbst die Taufe

Die Taufe, auch Sakrament der Wiedergeburt genannt, nehme die Menschen nicht nur in die Kirchengemeinschaft auf, sondern rufe sie auch zu einem neuen Leben: "Durch die Taufe lebt Christus in uns und wir in ihm, und wir werden zur Mitarbeit in der Kirche befähigt, um die Welt zu verwandeln", so Franziskus.

Der Papst spendet auch regelmäßig persönlich die Taufe. Zuletzt empfingen im Januar 34 Säuglinge in der Sixtinischen Kapelle das Sakrament durch ihn. In seiner kurzen, frei gehaltenen Predigt legte Franziskus den Eltern und Paten damals ans Herz, den Glauben "in der Sprache der Liebe" weiterzugeben. Mit Bezug auf vereinzeltes Schreien von Täuflingen forderte der Papst die Eltern auf: "Wenn sie weinen, weil ihnen zu warm ist oder sie Hunger haben, dann gebt ihnen zu essen - auch hier in der Kirche. Das ist die Sprache der Liebe." (bod/KNA)

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Video: © Mediaplus X und Bernward Medien

Durch die Taufe werden jährlich 160.000 Kinder in die katholische Kirche aufgenommen. "Katholisch für Anfänger" erklärt das Sakrament der Taufe und ihre Bedeutung im Glauben.