Herz-Jesu-Priester wählen Deutschen an die Spitze
Wilmer löst damit den Portugiesen Jose Ornelas Carvalho ab, der dieses Amt zwölf Jahre innehatte. Der 54-Jährige ist der zweite Deutsche nach Pater Alphons Maria Lellig (1954-1958), der die Kongregation leiten wird. Der Generalobere wird für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt.
Heiner Wilmer wurde am 9. April 1960 in Schapen im Emsland geboren und wuchs auf einem Bauernhof auf. Nach seinem Abitur 1980 am Leoninum in Handrup, einem Gymnasium in Trägerschaft der Herz-Jesu-Priester, trat er ins Noviziat des Ordens in Freiburg ein. Von 1981 bis 1986 studierte er Theologie in Freiburg sowie Romanistik in Paris. 1987 weihte ihn der Freiburger Erzbischof Oskar Saier zum Priester. Im Anschluss ging er nach Rom an die Päpstliche Universität Gregoriana, um dort Französische Philosophie zu studieren.
Nach der Promotion in Theologie und einem weiteren Studium (Geschichte auf Lehramt) ging Wilmer 1997 für ein Jahr in die USA, um an einer Jesuiten-Highschool in der New Yorker Bronx Deutsch und Geschichte zu unterrichten. Nach seiner Rückkehr wurde er Schulleiter des ordenseigenen Gymnasiums in Handrup.
Seit 2007 ist Wilmer Provinzial der deutschen Ordensprovinz der Herz-Jesu-Priester. 2013 veröffentlichte er im Verlag Herder sein Buch "Gott ist nicht nett" über seinen Glauben und seine Lebensentscheidung, Priester zu werden.
Die Herz-Jesu-Priester sind eine Ordensgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche. Weltweit gehören der Kongregation nach eigenen Angaben 2.200 Patres und Brüder an, die in 40 Ländern auf fünf Kontinenten wirken. In Deutschland unterhält der Orden Häuser an sechs Standorten: Berlin, Handrup (Emsland), Freiburg im Breisgau, Maria Martental (Eifel), Neustadt an der Weinstraße und Oberhausen.
Die Herz-Jesu-Priester engagieren sich unter anderem in der Bildung und Erziehung sowie in der Seelsorge in Pfarrgemeinden und für Menschen, die sich von kirchlichen Strukturen nicht angesprochen fühlen. (KNA)