"Kirche in Not" stellt Neuauflage der Dokumentation "Christen in großer Bedrängnis" vor

Hilfswerk: Christenverfolgung "dramatisch" gestiegen

Veröffentlicht am 19.02.2016 um 13:39 Uhr – Lesedauer: 
Bild: © KNA
Politik

München ‐ Laut "Kirche in Not" hat in einigen Ländern die Christenverfolgung in den vergangenen zwei Jahren stark zugenommen. Bei der Vorstellung einer neuen Broschüre kritisierten mehrere Nahost-Bischöfe zugleich die EU-Politik der offenen Grenzen.

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Der chaldäische Bischof von Aleppo in Syrien, Antoine Audo, sagte, der Verlust der christlichen Präsenz im Nahen Osten wäre "ein Drama für die Kirche und die ganze Welt". Bei allem Respekt vor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei die Abwanderung nach Europa ein großes Problem für seine Kirche, für die es "um Leben oder Tod" gehe.

Dokumentation "Christen in großer Bedrängnis"

Beide Bischöfe äußerten sich bei der Vorstellung einer Neuauflage der Dokumentation "Christen in großer Bedrängnis", die vom internationalen katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" seit 2008 etwa alle drei Jahre herausgegeben wird. Sako forderte die USA erneut auf, auch mit Bodentruppen gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" vorzugehen. Die islamischen Extremisten müssten aus den Dörfern der Christen und Jesiden im Irak verdrängt werden, damit die Vertriebenen zurückkehren könnten.

Linktipp: Kirche in Not

Der Name "Kirche in Not" ist untrennbar mit dem "Speckpater" Werenfried van Straaten verbunden. Lesen Sie hier mehr Informationen über ihn und das katholische Hilfswerk.

Die Ideologie des "Islamischen Staats" (IS) sei "wie ein Krebsgeschwür" und stelle ein "globales Risiko" dar, betonte Patriarch Sako. Muslimische Autoritäten müssten daher noch stärker als bisher erklären, dass sie die Angriffe auf Christen zutiefst verachteten. Sonst werde der Fundamentalismus weiter zunehmen.

Der nigerianische Bischof Oliver Dashe Doeme sagte, der IS und die nigerianische Terrorsekte Boko Haram hätten das gemeinsame Ziel, "die ganze Welt zu vergiften". Sein Land brauche von der westlichen Welt mehr militärische, wirtschaftliche und spirituelle Unterstützung. Positiv würdigte der Bischof die neue Regierung seines Landes unter Präsident Muhammadu Buhari. Diese kämpfe ernsthaft gegen Boko Haram und gegen die Korruption, ohne die es die Sekte gar nicht gäbe.

Kostenloses Buch

Die Dokumentation "Christen in großer Bedrängnis" beschreibt die jüngsten Entwicklungen in 16 Brennpunktländern. Sie kommt zum Ergebnis, dass die Verfolgung von Christen und anderen religiösen Gemeinschaften in den vergangenen beiden Jahren in vielen Ländern "noch einmal dramatisch zugenommen" hat. Quellen sind kirchliche Nachrichtendienste, Menschenrechtsorganisationen, die US-Regierung und eigene Kontakte des Hilfswerks in die Krisenregionen. Das Buch richtet sich an eine breite Öffentlichkeit und wird kostenlos abgegeben. (KNA)

Themenseite: Christenverfolgung

Christen gelten weltweit als eine der am stärksten verfolgten religiösen Gruppen weltweit. Oft haben sie unter Repressalien zu leiden. Katholisch.de informiert über alles Wichtige zum Thema.