Sean Brady bedauert Fehlverhalten und spricht von "dunklem Kapitel unserer Geschichte"

Kardinal räumt Vertuschung von Missbrauchsfällen ein

Veröffentlicht am 26.06.2015 um 12:35 Uhr – Lesedauer: 
Irland

Dublin ‐ Man habe sich fälschlicherweise nicht um die Opfer, sondern um den Täter gekümmert: Der frühere katholische Primas von Irland, Kardinal Sean Brady, hat Fehler und Vertuschungsversuche im Umgang mit Missbrauchsfällen eingeräumt.

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Mit Blick auf den Fall des pädophilen Priesters Brendan Smyth, der mehrfach in andere Gemeinden weiterversetzt worden war, räumte Brady "unangemessenes Verhalten" ein. Man habe "mit der Absicht, den guten Ruf der Kirche nicht zu zerstören, einen Schleier des Schweigens und der Geheimhaltung" über die Angelegenheit gelegt, so der Bischof.

Bild: ©picture alliance / empics

Kirchenmann im Fokus der Öffentlichkeit: Kardinal Seán Brady.

Es habe sich um "unsägliche Vergehen gehandelt"; deshalb habe man den "Skandal geheim gehalten - sehr, sehr geheim".

Ein Geistlicher soll mehr als 100 Kinder missbraucht haben

Smyth soll in seiner Amtszeit mehr als 100 Kinder sexuell missbraucht haben. Er wurde 1994 verhaftet und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt; er starb 1997. Brady sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, die Vorwürfe gegen Smyth gezielt vertuscht zu haben und anwesend gewesen zu sein, als zwei von den missbrauchten Jugendlichen dazu genötigt wurden, ein Schweigegelübde abzulegen.

Smyths Opfer kündigten den Angaben zufolge an, rechtlich auch gegen die Polizei vorzugehen. Neue Beweise in der Anhörung hätten gezeigt, dass auch sie von Smyths Vergehen gewusst habe. (KNA)

Missbrauch

Der Missbrauchsskandal erschütterte die katholische Kirche in ihren Grundfesten. Seit 2010 die ersten Fälle bekannt wurden, bemüht sich die Kirche um Aufarbeitung der Geschehnisse. Katholisch.de dokumentiert die wichtigsten Etappen.