Menschenrechtler: Opfer gehörten zu Gruppe entführter assyrischer Christen

IS erschießt drei verschleppte Christen

Veröffentlicht am 08.10.2015 um 13:19 Uhr – Lesedauer: 
Syrien

Damaskus ‐ Die Terrormiliz Islamischer Staat hat nach Angaben von Aktivsten drei vor Monaten im Nordosten Syriens verschleppte Christen getötet. Die Männer seien bereits vor rund zwei Wochen erschossen worden, erklärte das Assyrische Netzwerk für Menschenrechte.

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Die Aktivsten beriefen sich bei ihren Angaben auf ein Video, das der libanesische TV-Kanal OTV ausgestrahlt hat. Es zeigt drei ganz in Orange gekleidete Männer, die auf der Erde knien. Sie werden von drei maskierten Männern von hinten erschossen. Die Authentizität des Videos ließ sich zunächst nicht überprüfen.

Anschließend sind in dem Film drei weitere Geiseln zu sehen. Einer von ihnen erklärt, ihnen drohe der Tod, sollten nicht die "erforderlichen Maßnahmen" für ihre Freilassung getroffen werden. Nach Darstellung von Aktivisten verlangt der IS für die Geiseln Lösegeld. Einige der im Frühjahr verschleppten Christen waren kurz nach ihrer Entführung wieder freigelassen worden.

Syrischer Patriarch: Westen hat verfolgte Christen verraten

Angesichts der anhaltenden Christenverfolgung im Nahen Osten warf der syrisch-katholische Patriarch von Antiochien, Ignatius Joseph III. Younan, hat dem Westen Tatenlosigkeit vor. "Der Okzident hat uns vergessen und verraten", sagte er am Donnerstag vor Journalisten im Vatikan. Die westliche Politik orientiere sich an wirtschaftlichen Interessen und gehe auf Kosten der verfolgten Christen im Orient.

Die gegenwärtige Lage der Christen insbesondere in Syrien und dem Irak beschrieb Younan als dramatisch. "Die Christen wollen raus aus der Hölle, in der sie leben, sie sind nicht nur nicht sicher, sondern werden verfolgt", so der Patriarch. Angesichts dieser Tragödie seien die Kirchenführer hilflos. (kim/dpa/KNA)

Themenseite: Christenverfolgung

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