Papst folgt Vorschlag der Bischofskonferenz

Italienische Bischöfe haben neuen Vorsitzenden

Veröffentlicht am 24.05.2017 um 11:59 Uhr – Lesedauer: 
Ein Kopf mit Bischofsmütze wurde mit der Kamera schnell anvisiert, alle anderen Kopfbedeckungen von Bischöfen und Kardinälen sind verschwommen im Bild.
Bild: © KNA
Italien

Bonn/Rom/Vatikanstadt ‐ Erstmals durfte die Italienische Bischofskonferenz dem Papst drei Vorschläge für die Nominierung eines Vorsitzenden unterbreiten. Franziskus hat diesen Wunschkandidaten dann auch ins Amt gebracht.

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Papst Franziskus hat Kardinal Gualtiero Bassetti zum Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz ernannt. Das gab die Bischofskonferenz am Mittwoch bekannt. Erstmals durften die Bischöfe dem Papst drei Vorschläge für die Nominierung unterbreiten. Die meisten Stimmen entfielen dabei auf den 75-jährigen Bassetti als Leiter des Erzbistums Perugia, gefolgt von Novaras Bischof Franco Giulio Brambilla (67) und dem für sein Anti-Mafia-Engagement bekannten Kardinal Francesco Montenegro (71) aus Agrigent.

Papst Franziskus hat den Erzbischof von Perugia, Kardinal Gualtiero Bassetti, zum neuen Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz ernannt.
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Papst Franziskus hat den Erzbischof von Perugia, Kardinal Gualtiero Bassetti, zum neuen Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz ernannt.

Der am 7. April 1942 in Popolano bei Florenz geborene Bassetti war seit 1992 Generalvikar des Erzbistums Florenz, bevor er 1994 von Johannes Paul II. (1978-2005) zunächst zum Bischof von der toskanischen Diözese Massa Marittima-Piombino ernannt wurde und 1998 zum Bischof von Arezzo-Cortona-Sansepolcro. Benedikt XVI. (2005-2013) betraute ihn 2009 mit der Leitung des Erzbistums Perugia-Citta della Pieve. Franziskus machte Bassetti 2013 zum Mitglied der Bischofskongregation im Vatikan und erhob ihn im Februar 2014 in den Kardinalsstand. Von 2009 bis 2014 war Bassetti bereits Vize-Präsident der Italienischen Bischofskonferenz.

Franziskus dankt Bagnasco für seine Geduld

Der bisherige Vorsitzende der italienischen Bischöfe, Kardinal Angelo Bagnasco (74) aus Genua, gibt nach zehn Jahren sein Amt ab. Er bleibt weiterhin Präsident des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Papst Franziskus danke Bagnasco persönlich für seinen Dienst. "Danke für die Geduld. Mit diesem Papst zu arbeiten, ist nicht einfach", sagte er mit Selbstironie am Montag bei der Eröffnung der Bischofsversammlung. Franziskus hielt die Ansprache vor seinen italienischen Mitbrüdern im Vatikan frei. Sein Verhältnis zu Bagnasco bezeichnete der Papst als "schöne Freundschaft". Scherzend fügte er hinzu, der Erzbischof sei wohl nicht gewohnt, Vorsitze abzugeben und wechsle von einer Spitzenposition zur nächsten – ein Hinweis auf Bagnascos Rolle in der CCEE.

Vor einer nichtöffentlichen Unterredung mit den Bischöfen sagte der Papst: "Ich stelle mir ein offenes, ehrliches Gespräch mit euch vor, in dem die Sachen deutlich und ohne Angst angesprochen werden". Er sei bereit, sich auch Meinungen anzuhören, die ihm vielleicht nicht gefallen könnten. "Ich bin hier als Diener der Diener Gottes", so Franziskus. Üblicherweise werden Vollversammlungen der Bischofskonferenzen von ihrem Vorsitzenden eröffnet. In Italien übernahm Franziskus diese Aufgabe bereits häufiger aufgrund seiner besonderen Verbindung zu ihnen - zu seinen Titeln gehört auch der des "Primas von Italien". (kim/KNA)

Linktipp: Papst eröffnet italienische Bischofs-Vollversammlung

Wie er es bereits öfter getan hat, wird Papst Franziskus am Montag die Vollversammlung der italienischen Bischofskonferenz eröffnen. Bei der Suche nach einem neuen Vorsitzenden soll es ein Novum geben.