Italiens Bischöfe: "Kein Recht auf Kinder"
Wenn derartige Adoptionen erlaubt würden, sei nicht zu verhindern, dass Homosexuelle im Ausland von Leihmüttern ein Kind austragen und dies von ihrem Lebenspartner in Italien adoptieren ließen, so der Familienbeauftragte der Bischofskonferenz. Zugleich betonte er, dass dies keine Diskriminierung von Homosexuellen bedeute. Jede Person müsse unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung respektiert werden. Aber "nicht alle Wünsche sind Rechte, nicht alle Formen des Zusammenlebens können der Ehe gleichgestellt werden".
Ministerpräsident Matteo Renzi will möglichst bald über einen Gesetzentwurf zur rechtlichen Anerkennung homosexueller Partnerschaften abstimmen lassen, der dem Parlament seit einigen Monaten vorliegt. Der Entwurf sieht keine völlige Gleichstellung mit der Ehe vor, sondern orientiert sich weitgehend am deutschen Modell. Er beinhaltet auch das Recht auf eine Adoption der Kinder des Lebenspartners. Aus dem christlich-demokratischen Flügel von Renzis "Demokratischer Partei" kommt jedoch Widerstand gegen eine solche Regelung.
Italien ist das einzige westeuropäische EU-Land, dass gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften bislang nicht rechtlich anerkennt. (KNA)