Jakobspilgern bei Deutschen noch beliebter
Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela hat für deutsche Pilger nach wie vor nichts von seiner Faszination verloren. Mehr als 21.200 kamen 2016 am Zielort in Spanien an, wie Manfred Zentgraf am Dienstag nach einer Umfrage unter allen deutschen Jakobspilgervereinigungen in Volkach bekanntgab. Das seien gut 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Zentgraf ist Gründungsmitglied der Fränkischen Jakobus-Gesellschaft. Insgesamt wurden in Santiago 2016 knapp sechs Prozent mehr Pilger aus allen Ländern registriert als 2015, nämlich fast 278.000. Die Grabstätte des heiligen Jakobus im äußersten Nordwesten Spaniens entwickelte sich neben Rom und Jerusalem im Mittelalter zu einem der drei Hauptziele der christlichen Pilgerfahrt.
In Deutschland verstärkte der 2006 erschienene autobiografische Erlebnisbericht des TV-Entertainers Hape Kerkeling "Ich bin dann mal weg" eine Renaissance des Pilgerns, die inzwischen sogar Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ist. Zu Weihnachten 2015 kam eine Verfilmung des Bestsellers in die deutschen Kinos. Nach Zentgrafs Umfrage gehören den 26 deutschen Jakobus-Vereinigungen derzeit rund 11.265 Mitglieder an. Das entspreche einem Zuwachs von 198 Mitgliedern gegenüber 2015. Gut 70 Prozent seien in den vier größten Gesellschaften mit mehr als 1.000 Mitgliedern engagiert. (KNA)