Jubel für den Papst in Ecuador
Franziskus war am Sonntagabend um 21.45 Uhr deutscher Zeit in Ecuadors Hauptstadt Quito eingetroffen. In seiner Begrüßungsansprache mahnte er mehr Rechte für indigene Völker an. Vor allem die Minderheiten und die schwächsten Glieder der Gesellschaft müssten stärker an Fortschritt und Entwicklung teilhaben.
Papst spricht über baldigen Deutschland-Besuch
Auf dem Flug von Rom nach Quito hatte der Papst zuvor über einen möglichen Deutschland-Besuch gesprochen. Vor mitfliegenden Journalisten sagte das Kirchenoberhaupt, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe ihn eingeladen; das sei "eine sehr gute Sache". Es solle eine europäische Friedensmission werden, so der Papst weiter. Ein konkretes Datum nannte er nicht, machte aber klar, dass es sich um eine aktuelle Reiseplanung handelt.
Linktipp: Den Einsatz für Gott anfachen
Vor der Lateinamerika-Reise des Papstes hat katholisch.de mit deutschsprachigen Seelsorgern in Ecuador, Bolivien und Paraguay - den Ländern, die der Papst bereisen wird - gesprochen und sie nach ihren Erwartungen an den Besuch gefragt.Zuletzt war wiederholt spekuliert worden, dass Franziskus nach Einladungen der Deutschen Bischofskonferenz, der Bundeskanzlerin und des Bundespräsidenten demnächst nach Deutschland reisen werde. Eine offizielle Bestätigung der Einladung durch Bundespräsident Joachim Gauck steht jedoch noch aus.
In Quito wurde Franziskus begeistert empfangen. Mit einem Kleinwagen wurde er vom Flughafen an den Stadtrand der Hauptstadt gefahren, wo er ins offene Papamobil wechselte. Laut Schätzungen örtlicher Medien standen rund eine Million Menschen auf den Straßen, um den aus Argentinien stammenden Papst zu begrüßen. Viele Menschen warfen Blumen auf den offenen Jeep. In den Jubel mischten sich aber auch Proteste gegen Staatspräsident Rafael Correa.
Der Linkspolitiker hatte den Papst am Flughafen mit einer herzlichen Umarmung begrüßt. In seiner Rede forderte er ein Umdenken in der globalen Wirtschaftspolitik. Politik und Wirtschaft müssten sich "in den Dienst des menschlichen Lebens stellen". Derzeit würden die Märkte von reichen Staaten aus dem Norden dominiert, die überwiegend christlich geprägt seien; sie diktierten die Bedingungen. Zudem äußerte sich Correa lobend über die jüngste Umweltenzyklika des Papstes und sprach von einer großen Übereinstimmung.
Linktipp: Das Programm der Papstreise nach Lateinamerika
Das vollständige Programm der Reise von Papst Franziskus nach Ecuador, Bolivien und Paraguay (5. bis 13. Juli) finden Sie auf der Internetseite des Vatikan.Der Einsatz für die Rechte indigener Völker soll ein Schwerpunkt der einwöchigen Lateinamerika-Reise von Franziskus sein. Ecuador zählt zu den lateinamerikanischen Staaten mit dem größten indigenen Bevölkerungsanteil. Am Mittwoch reist das Kirchenoberhaupt nach Bolivien weiter; dort steht ein Treffen mit Staatspräsident Evo Morales auf dem Programm. Außerdem besucht er ein Gefängnis und trifft mit Vertretern indigener Völker zusammen.
Bisher längste Auslandsreise des Pontifikats
Am Freitag fliegt der Papst nach Paraguay, der letzten Station seiner Reise. Dort besucht er unter anderem eine Slum-Siedlung in der Hauptstadt Asuncion. Am kommenden Montag wird Franziskus in Rom zurückerwartet. Es ist die bislang längste Auslandsreise und der zweite Besuch seines Heimatkontinents Südamerika. Im Juli 2013 war der neu gewählte Papst zum Weltjugendtag ins brasilianische Rio de Janeiro gekommen. (stz/KNA)