Das kleine Panama richtet den Weltjugendtag 2019 aus

Jugendtreffen zwischen den Meeren

Veröffentlicht am 31.07.2016 um 15:59 Uhr – Von Burkhard Jürgens (KNA) – Lesedauer: 
Eine WJT-Teilnehmerin aus Panama
Bild: © KNA
Weltjugendtag

Vatikanstadt/Krakau ‐ Eine Schlüsselstelle der globalen Warenströme und der Migration - in Panama soll sich 2019 die katholische Jugend der Welt treffen. Themen liegen ebenso auf der Hand wie logistische Herausforderungen.

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Zum dritten Mal wird damit ein lateinamerikanisches Land Gastgeber der Zusammenkunft, die als größte Massenveranstaltung der katholischen Kirche gilt: In Manila versammelten sich 1995 stolze vier Millionen junge Christen; ganz Panama zählt 3,6 Millionen Einwohner. Es wird eine organisatorische Herausforderung.

Großes Ereignis in kleinem Land

Panama ist der bislang kleinste Staat, in dem dieses Großereignis stattfindet - aber dafür stark christlich geprägt. Rund 85 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zur katholischen Kirche, über 10 Prozent zum Protestantismus. Die Hauptstadt Panama-Stadt wurde im August 1519 als "Nuestra Senora de la Asuncion de Panama", also genau 500 Jahre vor dem nächsten Weltjugendtag, gegründet und ein Jahr darauf zum Bischofssitz erhoben.

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Das kleine zentralamerikanische Land besitzt durch den Panama-Kanal eine große geopolitische und symbolische Bedeutung als Verbindungsstelle zwischen dem atlantischen und dem pazifischen Raum. Durch den Schifffahrtsweg erwirtschaftet Panama einen erheblichen Teil seiner Einkünfte, wobei nach offiziellen Angaben rund 36 Prozent der Bevölkerung in Armut leben, rund 16 Prozent in extremer Armut.

Dies gibt auch der katholischen Kirche in Panama ihr Thema vor: Die im Juni erfolgte Erweiterung des Panama-Kanals nahmen die Bischöfe zum Anlass für die Forderung, die Regierung solle die zu erwartenden Mehreinnahmen für die Armutsbekämpfung einsetzen.

Umschlagplatz für Waren – und Menschen

Nicht nur für den Warentransfer zwischen West und Ost, auch für die Migration von Süd nach Nord ist Panama eine Schlüsselstelle. In der Vergangenheit nahmen Kircheneinrichtungen des Landes zahlreiche Flüchtlinge auf, die auf eine Weiterreise ins nördlich gelegene Nicaragua und weiter in die USA hofften. Besonders nach dem diplomatischen Tauwetter zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten 2015 war die Zahl kubanischer Asylsuchender, die Panama als Zwischenstation erreichten, stark angestiegen.

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Nicht zuletzt mit Blick darauf erklärte die Leitung des lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM) im Rahmen eines "Plan Global 2015-2019" die Arbeit für die Migranten in der Region zu einem Schwerpunkt. Dem Führungsgremium gehört neben dem Vorsitzenden Kardinal Ruben Salazar Gomez aus Kolumbien auch der panamaische Kardinal Jose Luis Lacunza Maestrojuan (72) an. Der gebürtige Spanier, der das kleine Bistum David leitet, wurde als erster Bischof aus Panama im Februar 2015 von Papst Franziskus in den Kardinalsstand erhoben.

„Dass wir den Panama-Kanal erfolgreich ausgebaut haben, zeigt, wozu unser Land in der Lage ist. Außerdem sind wir gut zu erreichen und eine Brücke zwischen beiden Teilen Amerikas.“

—  Zitat: Der panamaische Kardinal Jose Luis Lacunza Maestrojuan am Sonntag in Krakau auf die Frage, inwieweit das Land fähig ist, den Weltjugendtag 2019 auszurichten.

Auch politisch streckten der Papst aus Argentinien und der Staat Panama die Fühler nach einander aus: Im September 2014 empfing Franziskus Panamas Präsidenten Juan Carlos Varela Rodriguez im Vatikan. Themen waren nach offiziellen Angaben die Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche, näherhin auch der Einsatz für Jugendliche sowie der Kampf gegen die Armut und soziale Ausgrenzung in dem mittelamerikanischen Land.

Seit Beginn der Zählung der Weltjugendtage mit der Begegnung 1985 in Rom fanden die internationalen Großveranstaltungen 13 mal in Europa statt, je zweimal in Süd- und Nordamerika und je einmal in Asien und Australien. In der Regel werden sie alle drei Jahre vom Päpstlichen Rat für die Laien an einem zentralen Ort organisiert. In den dazwischenliegenden Jahren finden sie auf Bistumsebene statt.

Von Burkhard Jürgens (KNA)