Jugendverbände verteidigen Amadeu-Antonio-Stiftung
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej) haben sich hinter die Amadeu-Antonio-Stiftung gestellt. In ihrer am Montag veröffentlichten Erklärung würdigen die Jugendverbände die Stiftung als "engagierte Mitstreiterin für unsere demokratische Kultur in Deutschland".
Mit ihrer Arbeit gegen "Rechtsextremismus, Antisemitismus Rassismus, Homophobie und Sexismus" setze die Stiftung klare Zeichen. Sie ist aufgrund ihres Engagements gegen Rechtsextremismus immer wieder Ziel von Angriffen aus der rechtsextremen Szene.
Lisi Maier, Bundesvorsitzende des BDKJ, kritisiert insbesondere persönliche Angriffe und Gewaltdrohungen gegen Mitarbeiter der Stiftung: "Diesen Umgang mit Menschen, die sich für Demokratie und Meinungsfreiheit einsetzen, weisen wir entschieden zurück. Er stellt für uns keinen Weg der politischen Auseinandersetzung in Deutschland dar."
Die Stiftung sieht sich seit geraumer Zeit Vorwürfen ausgesetzt, zusammen mit der Bundesregierung im Rahmen einer Kampagne gegen Hasskommentare in sozialen Medien Zensur zu betreiben. In der Kritik steht dabei auch die Gründerin und Vorsitzende der Stiftung, Anetta Kahane, aufgrund ihrer früheren Tätigkeit als "Informelle Mitarbeiterin" (IM) der DDR-Staatssicherheit.
Absicherung demokratischer Strukturen
Forderungen von einzelnen Bundestagsabgeordneten, staatliche Zuschüsse für die Amadeu-Antonio-Stiftung zu streichen, weisen die Jugendverbände zurück. Diese zeugten von "mangelndem Demokratieverständnis und Unwissenheit um die Gefahren menschenfeindlichen Gedankenguts in unserer Gesellschaft". Eine dauerhafte Absicherung demokratischer Strukturen bedürfe einer langfristigen und dauerhaften Finanzierungsgrundlage, heißt es in der Erklärung.
Die 1998 gegründete Amadeu-Antonio-Stiftung ist nach Amadeu Antonio Kiowa benannt, der 1990 von neonazistischen Skinheads umgebracht wurde. Ziel der Stiftung ist es, die Zivilgesellschaft gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus zu stärken. (fxn)