Junge Muslime: Terror nicht mit Islam vereinbar
Die Jugendorganisation der Ahmadiyya-Gemeinde in Deutschland hat die jüngsten Terrorattacken von London verurteilt. Der Anschlag sei perfide und durch nichts zu rechtfertigen, sagte ihr Bundesvorsitzender Hasanat Ahmad. Es handele sich dabei nicht nur um einen Angriff auf die gesellschaftliche Grundordnung, sondern gehe auch gegen die Werte des Islam. "Unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere Gebete gelten den Opfern, ihren Familien und Angehörigen", erklärte Ahmad am Montag. Die Ahmadiyya Muslim Jugendorganisation hat nach eigenen Angaben mehr als 12 000 Mitglieder.
Diese Erklärung sei auch eine Antwort auf das Statement von "Rock am Ring"-Konzertveranstalter Marek Lieberberg, sagte Ahmadiyya-Jugend-Sprecher Iftikar Malik. Lieberberg hatte nach der Räumung des Festivalgeländes wegen eines Terroralarms am Freitag unter anderem gesagt: "Ich möchte endlich mal Demos sehen, die sich gegen die Gewalttäter richten. Ich hab' bisher noch keine Moslems gesehen, die zu Zehntausenden auf die Straße gegangen sind und gesagt haben: Was macht ihr da eigentlich?"
Dieser Äußerung sei eine "verstörende Debatte" gefolgt, sagte Malik. Es sei nicht fair, von den Muslimen zu erwarten, sich nach jeder Attacke eines Moslems zu distanzieren - diese Forderung werde nach Angriffen von atheistischen Rechtsextremen auch nicht von Atheisten eingefordert. Trotzdem habe die Ahmadiyya-Jugend es für notwendig gehalten, nun eine Erklärung abzugeben. "Es ist das erklärte Ziel der Terroristen, das gesellschaftliche Klima zu vergiften und unsere Gesellschaft zu spalten. Das Entsetzen darf nicht dazu missbraucht werden, unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gefährden", erklärte Ahmad. (dpa)